Es gibt keine Wundermittelchen gegen Covid-19 |
Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können das Immunsystem stärken, vor einer Infektion mit dem Coronavirus können sie aber ganz sicher nicht schützen. / Foto: Getty Images/smirart
»Es ist meiner Meinung nach unerhört, wie manche Händler in der derzeitigen Situation versuchen, aus den Ängsten der Menschen Profit zu schlagen,« sagte Kramer heute in Berlin. Nahrungsergänzungsmittel könnten Covid-19-Erkrankungen weder verhindern noch heilen. Sie dürften auch nicht mit krankheitsbezogenen Aussagen beworben werden.
In Deutschland haben die Kontrollstellen der Länder bereits 60 derartige Angebote im Internet gefunden. Im Zuge einer europaweiten Kontrollaktion wurden bisher 592 auffällige Internetseiten identifiziert. Die deutschsprachigen Angebote wurden laut BVL zur Überprüfung an die zuständigen Überwachungsbehörden weitergeleitet. Nach Kontrollen seien die Angebote geändert oder gelöscht worden.
Verbraucherzentralen warnen bereits seit Längerem vor unseriösen Anbietern und gehen dagegen vor. »Immer mehr Hersteller bewerben ihre Nahrungsergänzungsmittel (NEM) oder Pflanzenextrakte mit angeblichem Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Doch das ist in der Regel nicht erlaubt«, hieß es etwa in einer Mitteilung der Berliner Verbraucherzentrale vom Juni.
Sie ging unter anderem gegen ein Unternehmen vor, das damit warb, Hanföl könne die Empfänglichkeit gegenüber allen Arten von Virusinfektionen verringern. Ein weiterer Anbieter bewarb ein »Immunity Set« - verschiedene Pflanzenpulver zur Herstellung von Smoothies, die vermeintlich einen Beitrag zur Bekämpfung des Coronavirus leisten sollten. Gegen diesen Anbieter klagte die Verbraucherzentrale.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.