Fakten rund ums stille Örtchen |
In Deutschland, beispielsweise in Berlin, werden pro Kopf und Tag etwa 34 Liter Wasser die Toilette hinuntergespült. / Foto: iStock/Gpoint Studio
Nach Daten der Vereinten Nationen leben 4,2 Milliarden Menschen weltweit ohne sichere Sanitärversorgung. 893 Millionen Menschen machen ihr Geschäft im Freien. Rund zwei Milliarden Menschen nutzen Wasserquellen, die durch Fäkalien verunreinigt sind. Die UN sprechen von einer weltweiten Hygienekrise. Werden menschliche Ausscheidungen nicht hygienisch entsorgt, können darüber Krankheiten übertragen werden. Jährlich sterben dadurch nach Schätzungen rund 400.000 Menschen.
In Deutschland, beispielsweise in Berlin, werden pro Kopf und Tag etwa 34 Liter Wasser die Toilette hinuntergespült. Dank einer inzwischen üblichen Spartaste werden statt 8 nur rund 4,5 Litern Wasser dazu verwendet. Das Spülwasser ist notwendig, um den Dreck zum nächsten Pumpwerk zu befördern. Es müsse immer mal wieder nachgespült werden, sagt ein Sprecher der Berliner Wasserbetriebe. Das sei auch deshalb wichtig, weil insgesamt immer weniger Wasser benutzt werde, gleichzeitig aber viele Dinge im Klo landeten, die dort nicht hingehörten. Unangenehme Folge zu geringen Spülens können demnach Verstopfungen und Fettablagerungen in den Abwasserleitungen sein.
Nichts in der Toilette zu suchen haben beispielsweise Essensreste, Medikamente, Tampons, Kondome, Slipeinlagen, Zigarettenkippen, Feuchttücher, Wattepads, Lösungsmittel sowie Farb- und Lackreste. Derlei Dinge können für Verstopfungen und aufwendige Entsorgungsmaßnahmen sorgen sowie Schäden an den Pumpwerken bewirken. Im Klo entsorgte Essensreste locken zudem Ratten an.
Arzneimittelreste jeglicher Art – auch flüssige – gehören samt Behältnis in den Hausmüll und keinesfalls in die Toilette oder das Spülbecken Jegliche Arzneimittel, vor allem auch flüssige wie Sirup, Tinkturen oder Säfte, gelangen sonst von dort aus über die Kanalisation in Flüsse, Seen oder Bäche und schaden dort dem Ökosystem. Auch das Grundwasser kann belastet werden.
Hausmüll wird in der Regel verbrannt. Auf diese Weise ist eine Belastung des Grundwassers ausgeschlossen.
Einige Verschmutzungswege sind jedoch unvermeidbar, so zum Beispiel, wenn Arzneimittelreste mit dem Urin ausgeschieden werden. Auch wenn Medikamente auf die Haut aufgebracht werden, gelangen die Arzneistoffe beim Duschen oder Baden zum Teil ins Abwasser.