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OTC-Beratungscheck

Fluorid

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Fluorid zur Kariesprophylaxe
Caroline Wendt
18.08.2022  09:00 Uhr

Arzneistoffgruppe

Mineralstoff

Präparate

Beispiele Monopräparate: Fluoretten® 0,25mg, Zymafluor® 0,25 mg

Beispiele Kombipräparate: D-Fluoretten® 500 I.E., Fluor-Vigantoletten®, Zymafluor® D 500 c. C.

Indikation

Kariesprophylaxe

Dosierung/Anwendung

  • Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre: 0,25 mg Fluorid pro Tag
  • am besten abends nach dem Zähneputzen
  • Tablette zerkleinern und in einem Teelöffel oder in einem kleinen Glas mit Flüssigkeit (keine Milch!) auflösen
  • Bei Zugabe zur Flaschen- oder Breimahlzeit auf vollständigen Verzehr achten
  • Wenn sicheres Lutschen beherrscht wird, langsam im Mund zwischen Wange und Zahnfleisch zergehen lassen.
  • Zur Prophylaxe bei Kindern mit Malabsorbtion im Alter von 3 bis 6 Jahren: 0,5 mg/d, ab 6 Jahren 1 mg/d

Kontraindikation/Warnhinweis

  • früh- und mangelgeborene Säuglinge: erst ab einem Körpergewicht von 3000 g und normaler körperlicher Entwicklung
  • bei Kindern, die bilanzierte Diät erhalten, und in Gebieten mit fluoriertem Tafelsalz oder Trinkwasser ist eine Substitution eventuell nicht erforderlich.
  • Bekommt der Säugling oder das Kleinkind Wasser mit einem Fluoridgehalt > 0,3 mg/l: Fluoridgaben entbehrlich; keine Gabe, wenn Fluoridgehalt Wasser > 0,7mg/l
  • Kinder unter drei Jahren: nicht zusammen mit fluorierten Zahnpasten
  • chronische Überdosierung: Zahnfluorose mit Schmelzdefekten am bleibenden Gebiss möglich
  • bei erheblicher, langfristiger Überdosierung: Störungen des Knochenaufbaus möglich
  • akute Überdosierung unbedingt vermeiden (Intoxikationsgefahr)

Nebenwirkungen

Selten: Hautausschlag, Erytheme, Urtikaria

Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie)

Wechselwirkungen

Gleichzeitige Einnahme von Milch oder Milchprodukten sowie von calcium-, aluminium- oder magnesiumhaltigen Antazida hemmt die Resorption.

Schwangerschaft/Stillzeit

Die Anwendung ist nicht indiziert für schwangere oder stillende Frauen. Eine Fluoridzufuhr während der Schwangerschaft ist zwar nicht kontraindiziert, aber für das Gebiss des Kindes wahrscheinlich ohne Nutzen.

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