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Heilung ohne Folgen

Frisch gestochene Tattoos richtig pflegen

Vorsicht mit Feuchtigkeit

Duschen ist mit neuem Tattoo kein Problem. Ein längeres Bad kann die Haut jedoch aufweichen und die Wundheilung beeinträchtigen. Quaddeln, Bläschen und Entzündungen sind mögliche Zeichen für eine allergische Reaktion auf die Tätowier-Farbe oder deren Zusätze. Sie kann bei leichter Ausprägung mit einer Cortisolsalbe behandelt werden. Die Farbe Rot hat das größte Allergiepotenzial. Bei Schwarz ist das Risiko einer allergischen Reaktion wesentlich geringer. In jedem Fall sollte die Haut ärztlich untersucht werden, wenn sich an der Tätowierung entsprechende Veränderungen wie auch Schwellungen oder Rötungen zeigen. Eine sichere Möglichkeit, allergische Reaktionen auf Tattoo-Farben vorab auszuschließen, gibt es nicht.

Mit Sport und Sonne abwarten

Nach dem Tattoo-Stechen gleich wieder ab ins Fitness-Studio? Das ist keine gute Idee. Bei frischer Tätowierung sind schweißtreibende Tätigkeiten wie Sport und Sauna erst einmal tabu. Nicht nur zu viel Feuchtigkeit ist problematisch. Beim Sport könnte außerdem die Kleidung am Tattoo reiben und zu Reizungen führen. Auch Druck und Zug wirken sich ungünstig auf die frische, dünne Hautschicht aus. Starke körperliche Belastung fordert zudem das Immunsystem, das jetzt seine ganze Kraft auf die Wundheilung konzentrieren sollte. Direkte UV-Strahlung durch die Sonne ist ebenfalls zu meiden. Die frische Hautschicht neigt leicht zu Sonnenbrand und könnte sich abschälen. Gleichzeitig lässt intensive Sonnenstrahlung gerade bei frischen Tattoos die Farbe schnell verblassen.

Ist das Tattoo abgeheilt, reicht für die weitere Pflege eine normale Körperlotion aus. Um die Farbkraft lange zu erhalten und die Haut prinzipiell vor UV-Schäden zu bewahren, ist ein guter Sonnenschutz die beste Maßnahme. Produkte mit Lichtschutzfaktor 50+ schützen nicht nur die Haut, sondern auch die Farbpigmente. Gleichzeitig befeuchten die pflegenden Inhaltsstoffe die Haut und halten sie geschmeidig.

Tattoos wieder loswerden

Nicht immer ist die Tattoo-Liebe von ewiger Dauer. Manche möchten den zu grob gestochenen Hundekopf oder den Namen des Verflossenen lieber wieder loswerden. Doch spurlos lassen sich Tattoos nicht immer entfernen. Narben und Farbreste können – unabhängig vom Verfahren – zurückbleiben. Zudem sind auch hier Entzündungen möglich. Wenn es dabei zu Komplikationen kommt, übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für die Behandlung nicht. Auch die Tattoo-Entfernung ist selbst zu zahlen. Bis zu 15 Laserbehandlungen sind dafür nötig. Die hohe Energie des Lasers zertrümmert dabei die Farbpigmente, die über das Lymphsystem abtransportiert werden.

Um das Risiko für Komplikationen gering zu halten, dürfen seit dem Jahr 2021 nur noch approbierte Ärzte Tattoos mit dem Laser entfernen. Anderen Berufsgruppen ist der Einsatz von Lasern zu kosmetischen Zwecken untersagt. Wichtig zu wissen: Kam es nach dem Stechen des Tattoos zu einer allergischen Reaktion, sollte das Tattoo später besser nicht durch Laser entfernt werden. Die große Menge freigesetzter Allergene könnte dabei erneut zu Symptomen führen und die Allergie weiter verstärkt werden.

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