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Fakten zum Start der Badesaison 

Für den sicheren Spaß im Nass

Langsam startet die Badesaison und es zieht immer mehr Menschen iin die Freibäder, an die Seen und Küsten. Um den Badespaß unbeschwert und ohne Gesundheitsrisiko genießen zu können, sollten jedoch einige Regeln beachtet werden. Wichtiges Wissen zum Start der Badesaison.
dpa/PTA-Forum
23.05.2022  13:30 Uhr

Warum soll man niemals mit vollem Magen ins Wasser?

Um den Kreislauf nicht zu überfordern. Wenn wir aufgeheizt von der Sonne ins Wasser steigen, ist das eine große Belastung für den Kreislauf, sagt der Internist Matthias Riedl. Denn durch die Kälte des Wassers ziehen sich die Blutgefäße in der Haut zusammen, das Blut wandert stärker in das Körperinnere und in den Gesamtkreislauf. »Es kommt also zu einer plötzlichen Umverteilung«, sagt Riedl, der dem Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM) angehört.

Befindet sich zudem noch viel Blut im Bauchraum, weil dort eine große Mahlzeit verarbeitet wird, ist diese Umverteilung noch stärker. Schlimmstenfalls kommt es dann zu einem Kreislaufkollaps. Wer sich gut mit Freibad-Pommes vollgefuttert hat, sollte also besser einen Moment abwarten, bevor es wieder ins Wasser geht.

Apropos Pommes: Warum schmecken die im Freibad oder am Strand so gut?

»Wenn Sie im Freibad etwas anbieten, was fettig ist und Kohlenhydrate enthält, werden Sie damit Erfolg haben - so auch mit Pommes«, lautet der Erklärungsversuch von Arzt Matthias Riedl. Bei Pommes mit Ketchup kommt sogar noch ein süßer Geschmack hinzu. Versuche mit Ratten hätten gezeigt, dass die Kombination aus fettig und süß die Tiere dazu bringt, besonders viel davon zu essen, so Riedl. Diese Ergebnisse lassen sich durchaus auf die Ernährungsvorlieben des Menschen übertragen.

»Und natürlich prägen sich bestimmte Verhaltensweisen kulturell ein«, sagt Riedl. Schon von klein auf verbinden viele Kinder den Tag am See oder im Freibad mit Pommes. Kein Wunder also, dass der frittierte Snack Erinnerungen an früher weckt – und deshalb so gut schmeckt.

Warum soll man langsam ins Wasser gehen?

Die Empfehlung, nicht einfach in Wasser zu springen, sondern sich langsam in das kühle Nass zu begeben, begründet die Barmer Krankenkasse so: Bei einer zu plötzlichen Abkühlung ziehen sich die Blutgefäße zusammen und pumpen in kurzer Zeit zu viel Blut auf einmal zum Herz. Das belastet die rechte Herzkammer und kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Zudem kann kaltes Wasser auf dem Gesicht einen Reflex auslösen, der Herzfrequenz und Blutdruck schnell abfallen lässt.

Die Kälte solle auch während des Aufenthalts im Wasser nicht unterschätzt werden, vor allem von Menschen höheren Alters oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Seen kann es an den tiefen Stellen deutlich kühler sein als im flachen Wasser. Die Körpertemperatur über längere Zeit konstant zu halten ist eine Höchstleistung des menschlichen Organismus. Kaltes Wasser kann zur Adrenalin-Ausschüttung und damit zu Herzrhythmusstörungen und sogar Bewusstlosigkeit führen.

Und schließlich warnt die Barmer auch davor, alkoholische Getränke vor dem Schwimmen zu konsumieren. Alkohol erweitere die Gefäße und kann beim Eintauchen in Wasser im Extremfall zu einem Kälteschock führen – selbst bei Wassertemperaturen von 20 Grad.

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