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Koronare Herzkrankheit

Funktioneller Eisenmangel als Risikofaktor

Dass Eisenmangel sich bei Menschen mit Herzinsuffizienz negativ auswirken kann, ist durch Studien belegt. Ob ein zu wenig an Eisen aber auch in der allgemeinen Bevölkerung das Risiko für Herzerkrankungen und Sterblichkeit erhöht, ist nicht abschließend geklärt. Eine Studie liefert nun erste Hinweise.
Juliane Brüggen
23.12.2021  08:30 Uhr

Eisenmangel ist nicht gleich Eisenmangel, das zeigt die prospektive, europäische Kohortenstudie. Die Forschenden unterschieden zwischen einem absoluten Eisenmangel (bezogen auf den Ferritin-Wert) und einem funktionellen Eisenmangel (bezogen auf zwei Werte: Ferritin und Transferrinsättigung). Je nachdem, welcher Mangel vorlag, erhielten sie unterschiedliche Ergebnisse. Während der Ferritin-Wert den Eisenspeicher widerspiegelt, zeigt die Transferrinsättigung als Quotient aus Serum-Eisen und Transferrin, wie viel Eisen im Körper in Gebrauch ist (engl. utilized iron). Transferrin ist ein Transportprotein im Serum, das das Eisen zu den Zellen bringt.

In die Studie wurden mehr als 12.000 Menschen einbezogen, das mittlere Alter war 59. Zu Beginn ermittelte die Forschergruppe den Eisenstatus der Teilnehmenden sowie Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Raucherstatus, Adipositas, Diabetes und Cholesterolwerte. Danach wurde über einen Zeitraum von 13 Jahren beobachtet, wie viele Schlaganfälle, koronare Herzkrankheiten (KHK) und Todesfälle auftraten.

Eisenmangel war häufig

Es zeigte sich, dass viele Teilnehmende einen Eisenmangel hatten: 64 Prozent einen funktionellen, 60 Prozent einen absoluten und 16 Prozent einen schweren absoluten Eisenmangel. Innerhalb der 13 Jahre, in denen sie nachbeobachtet wurden, starben 18 Prozent, 5 Prozent aufgrund kardiovaskulärer Ursachen. Bei etwa 9 Prozent wurde eine koronare Herzkrankheit diagnostiziert, 6 Prozent erlitten einen Schlaganfall.

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