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Therapie

Fuß- und Nagelpilz: Behandlung braucht Geduld

Fußpilz ist hartnäckig, ansteckend und weit verbreitet. Nicht selten greift die Infektion auch auf die Nägel über. Bei der Therapie ist viel Geduld gefragt.
Clara Wildenrath
11.09.2020  12:30 Uhr
Fuß- und Nagelpilz: Behandlung braucht Geduld

Pilze mögen es gerne feucht und warm. Unsere Füße, die oft viele Stunden des Tages in geschlossenen Schuhen stecken, bieten ihnen optimale Lebensbedingungen. Eigentlich kein Wunder also, dass in Europa etwa jeder Dritte von Fußpilz betroffen ist. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar mehr als die Hälfte.

Ein typisches Symptom für eine Fußmykose, auch Tinea pedis genannt, ist hartnäckiger Juckreiz. Meist beginnt die Infektion in den Zehenzwischenräumen – besonders häufig zwischen dem vierten und dem kleinen Zeh. Im weiteren Verlauf schuppt sich die Haut, sie wirkt weißlich-aufgequollen und es können sich Bläschen und Risse bilden. Eine spezielle Form des Fußpilzes, der sogenannte Mokassintyp, befällt in erster Linie die Fußsohle und die Fußränder. Oft wird diese Mykose als dicke Hornhaut oder besonders trockene Haut fehlinterpretiert. Seltener tritt Fußpilz am Fußgewölbe auf.

Bei etwa 30 Prozent der Betroffenen greift der Fußpilz auch auf die Nägel über. Nagelpilz kann aber ebenso unabhängig von einer Hauterkrankung auftreten. Die Onychomykose verursacht zumindest anfangs meistens wenig Beschwerden. Zu Leidensdruck führt in erster Linie das unansehnliche Erscheinungsbild. Der befallene Nagel verändert sein Aussehen, wird dicker, verfärbt sich weißlich oder gelblich, splittert und verformt sich. Später kommen oft Schmerzen dazu und der Nagel kann sich ganz oder teilweise ablösen.

Die Übeltäter von Fuß- und Nagelpilz sind fast immer Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten. Sie ernähren sich von dem Haut- und Nagelbestandteil Keratin. In etwa drei Viertel aller Fälle ist eine einzige Art, Trichophyton rubrum, der Erreger. Seltener sind Schimmelpilze oder Hefen beteiligt.

Fußpilz ist sehr ansteckend: Beim Barfußlaufen lösen sich kleine Hautschuppen und verteilen sich – zusammen mit dem Pilz – auf dem Boden. Der Nächste, der darüber läuft, nimmt sie unbeabsichtigt mit. Ist die Haut dann schon durch Feuchtigkeit aufgequollen und wird anschließend in enge Schuhe eingepackt, finden die Keime ideale Bedingungen zur Vermehrung. Häufig stecken sich deshalb zum Beispiel Besucher im Schwimmbad oder in öffentlichen Duschen an. Aber auch in Umkleiden oder Hotelzimmern mit Teppichboden können Pilze lauern. Sportler sind besonders oft betroffen; daher rührt die englische Bezeichnung »athlete’s foot«. Wenn man sich an den juckenden Stellen mit bloßen Händen kratzt oder dasselbe Handtuch für die Füße und den restlichen Körper benutzt, kann man den Pilz leicht auch auf andere Hautregionen verteilen.

Mit höherem Lebensalter wächst der Anteil der Betroffenen. Diabetes ist ein Risikofaktor, weil zu hohe Blutzuckerspiegel zu Durchblutungs- und Empfindungsstörungen an den Extremitäten führen können. Bis zu 70 Prozent aller Diabetiker haben Fußpilz. Menschen, die stark an den Füßen schwitzen, tragen ebenfalls ein höheres Ansteckungsrisiko.

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