Gefahr durch elektrische Geräte? |
Katja Egermeier |
28.04.2022 14:00 Uhr |
Früher wurden 15 cm Sicherheitsabstand zwischen Mobiltelefonen und Implantat empfohlen. Bei der modernen Technologie ist das nicht mehr nötig. / Foto: Adobe Stock/Kitja
Jährlich werden in Deutschland etwa 75.000 kardiologische Devices implantiert, die die Aufgabe haben, den Herzrhythmus vorzugeben, ihn zu synchronisieren oder maligne Rhythmusstörungen zu defibrillieren. Doch wie störanfällig sind diese Geräte in einer Zeit, in der viele Menschen zum Beispiel ständig ein Smartphone mit sich herumtragen – Männer nicht selten in der Hemdtasche, nahe am Herzen?
In der Theorie lasse sich nicht ausschließen, dass elektrische Geräte einen Herzschrittmacher beeinflussen können, erklärte Dr. Carsten Israel, Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus Bethel, auf der DGK-Jahrestagung vergangene Woche. Jedoch seien schon seit 20 Jahren alle einschlägigen medizinischen Devices mit Filter ausgestattet, die Interferenzen abschirmen. Ältere Technologien seien praktisch nicht mehr im Einsatz. »Wir haben heute viel sicherere Geräte, die auch dann korrekt reagieren, wenn Schrittmacher-Patienten versehentlich mit nicht-geerdeten Elektrogeräten hantieren«, erklärt Israel. Dem entspreche auch, dass nur äußerst selten Fehlfunktionen oder Schäden an Herzrhythmusimplantaten beobachtet würden.
Aufgrund der technischen Fortschritte bei den Implantaten kommt es laut DGK daher nur noch selten zu einer Überlagerung von elektromagnetischen Feldern: Studien zufolge sind es etwa 0,3 bis 0,7 Fälle pro 100 Patientenjahren. Dennoch befürchten viele Betroffene, sich durch mögliche Wechselwirkungen zu gefährden und schränken sich unnötig ein. Ob das wirklich nötig ist, zeigt der folgende Überblick: