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Pflanzenkraft

Gegen Husten ist ein Kraut gewachsen

Im nasskalten Herbst lauern auch die vor dem Hintergrund der Pandemie fast schon in Vergessenheit geratenen Erkältungsviren verstärkt auf ihre Gelegenheit, in unsere Schleimhäute einzudringen – und so unliebsame Symptome wie beispielsweise Husten auszulösen. Um schnell durch eine Erkältung zu kommen, sei es hilfreich, dem Husten frühzeitig mit Pflanzenkraft entgegenzutreten, empfiehlt die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke.
Katja Egermeier
08.11.2021  16:45 Uhr

Dabei müsse zwischen zweierlei Arzneistoffgruppen gegen Husten unterschieden werden: zum einen Mittel zum Lösen des Schleims, zum anderen Mittel zum Stillen des Hustenreizes. Als Faustregel gilt laut Funke: Schleimlösende Wirkstoffe werden tagsüber eingesetzt, damit das Sekret abgehustet werden kann. Als schleimlösend gelten pflanzliche Präparate mit Thymian-, Fenchel- , Eukalyptus- , Myrte-, Pfefferminze- und Anis-Extrakten.

Werden Betroffene dagegen abends von einem quälenden Hustenreiz wach und von dem für ihre Gesundheit notwendigen Schlaf abgehalten, sollen Hustenstiller eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise Efeu-Blatt- und Isländisch-Moos-Extrakte, die Entzündungen der bronchialen Schleimhaut lindern, oder auch Zwiebelsaft, der hustenstillend und antibakteriell wirkt. Je nach Krankheitsverlauf oder individuellen Vorlieben eigneten sich auch Kombinationen von Pflanzen und Kräutern. »In der Apotheke vor Ort können sich Patienten beraten lassen, was zu ihnen passt und was ihnen guttut«, so Funke. Nächtlicher Hustenreiz trete vor allem zu Beginn oder gegen Ende einer Erkältung auf, wenn die Atemwege besonders überstrapaziert sind. Der Apotheker empfehle für solche Fälle Hustenstiller mit Eibisch, Isländisch Moos oder Spitzwegerich in Tropfenform oder als Saft.

Mit Geduld und Trinken

Einen weiteren Rat hat die Apothekerin für das Auskurieren einer Erkältung: Trinken! »Das Sekret muss abgehustet werden. Damit sich der Schleim verflüssigt und somit besser löst, sollte die Trinkmenge stimmen.« Besonders gut eigneten sich dafür warme Getränke wie Hustentees mit den genannten Heilkräutern. Diese befeuchteten zudem die Schleimhäute – auch die der Nase – und stärkten auf diese Weise deren Schutzfunktion.

Doch ganz gleich, welche Maßnahmen ergriffen würden, um schnell durch die Erkältung zu kommen – es sei Geduld gefragt. »Ein heftiger Husten verschwindet nicht über Nacht«, so Funke. Bis zu acht Wochen reagierten die Bronchien noch überempfindlich und selbst kalte Luft, leichte körperliche Anstrengung und sogar Autoabgase könnten einen Hustenreiz auslösen. Wichtig ist der Kammerpräsidentin zufolge auch, zu wissen, dass der Selbstmedikation Grenzen gesetzt sind. Halte der Husten länger als drei Wochen an, sei ein Arztbesuch ratsam.

Auch lasse sich der Kontakt mit Erkältungsviren langfristig nicht vermeiden. Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung sowie Saunagänge könnten dazu beitragen, die eigene Infektanfälligkeit zu verringern und das Immunsystem zu stärken. Und natürlich häufig und gründlich die Hände waschen oder desinfizieren, erst recht nach einem Kontakt mit einer erkrankten Person.

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