Gemeinsam durch das Tal der Trauer |
Menschen in ihrer Trauer zur Seite zu stehen, erfordert unter anderem Verantwortungsgefühl. / Foto: Adobe Stock/fizkes
Tod und Trauer sind wesentliche Bestandteile des Lebens und doch beschäftigen sich die meisten Menschen nur ungern mit ihnen. Der Umgang mit Trauernden ist oft von Unsicherheit, mitunter auch von Ungeduld geprägt. Vor allem Letztere kann es Trauernden schwer machen, ihre Trauer offen zu leben und in eigenem Tempo zu verarbeiten.
Wie bedeutsam ein durchlebter Trauerprozess ist, wissen Trauerbegleiter. In Einzel- und Gruppengesprächen sowie in Selbsthilfegruppen unterstützen sie Trauernde dabei, den Verlust eines nahestehenden Menschen zu verarbeiten und in ihr eigenes Leben zu integrieren. Der Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. beschreibt die Aufgabe des Trauerbegleiters dabei als eine Form der psychologischen Betreuung trauernder Menschen. Diese sei jedoch klar von einer ärztlichen oder psychotherapeutischen Betreuung abzugrenzen, die im Fall einer Traumareaktion auf den Todesfall hinzugezogen werden sollte.
Trauerbegleitung ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Es gibt verschiedene Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten, die Interessierte absolvieren können. Einheitliche Vorgaben hinsichtlich der gelehrten Inhalte oder des Umfangs der Ausbildung gibt es dabei jedoch nicht. Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, hat der Berufsverband Trauerbegleitung (BVT) Lehrpläne entwickelt, die eine einheitliche und nach vergleichbaren Standards erfolgende Ausbildung garantieren sollen. Absolventen entsprechender Kurse werden vom BVT zertifiziert und sind zur Mitgliedschaft im Berufsverband berechtigt. Dies soll nicht nur die Qualität der Trauerbegleitung sichern, sondern auch die trauernden Menschen schützen.
Diese haben die Möglichkeit, auf der Website des Berufsverbandes nach BVT-zertifizierten Trauerbegleitern in Wohnortnähe zu suchen. Allerdings weist der Verband daraufhin, dass die Bedingungen und Kosten der Trauerbegleitung nicht einheitlich geregelt sind und Interessierte diese vorab beim jeweiligen Trauerbegleiter erfragen sollten.