Gesunde Ernährung |
Vollkornprodukte und Ballaststoff-haltige Lebensmittel stehen zu selten auf dem Speiseplan. Eine ungesunde Ernährung hat in den letzten Jahren zu einer Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geführt. / Foto: Shutterstock/baibaz
Nach den Berechnungen von Dr. Toni Meier und Kollegen gingen 2016 von insgesamt 4,3 Millionen kardiovaskulären Todesfällen in Europa 2,1 Millionen auf eine unzureichende Ernährungsweise zurück. Während in Deutschland 160.000 und damit 46 Prozent aller mit Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. assoziierten Todesfälle ernährungsbedingt waren, stehen andere Länder im Vergleich etwas besser da. So ging in Israel und Spanien nur jeder dritte kardiovaskuläre Todesfall auf die Ernährung zurück, berichten Meier und sein Team in einer Pressemitteilung der Universität. Insgesamt wäre ihnen zufolge hierzulande jede zweite bis dritte tödlich endende Herz-Kreislauf-Erkrankung durch eine bessere Ernährung vermeidbar gewesen.
Für die Studie werteten die Wissenschaftler repräsentative Daten der Global Burden of Disease Study von 1990 bis 2016 aus. Sie verglichen dabei die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in 51 europäischen Ländern und veröffentlichten ihre Ergebnisse im »European Journal of Epidemiology«.
Als einen der Hauptgründe für die ernährungsbedingten Todesfälle nennen die Wissenschaftler einen zu geringen Verzehr von Vollkornprodukten. Demnach hat ein vermehrter Konsum von ballaststoffarmen Weißmehlprodukten in den vergangenen Jahren zu einer Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geführt. Daneben spielen auch der geringe Verzehr von Nüssen, Samen und Gemüse sowie ein zu hoher Salzkonsum eine Rolle. Die Effekte anderer Risikofaktoren wie Rauchen und Bluthochdruck rechneten sie mithilfe ihres Modells heraus.