Giftiger Weihnachtsklassiker |
Katja Egermeier |
20.11.2019 10:00 Uhr |
Die Laubblätter des Weihnachtssterns sind dunkelgrün mit heller Unterseite. Die kleinen, unscheinbaren Blüten sind grün-gelblich. Häufig werden die großen, sternförmig angeordneten, auffällig gefärbten Hochblätter (Brakteen) der Pflanze mit den Blüten verwechselt. Diese sind charakteristisch für den Weihnachtsstern und meistens leuchtend rot, aber inzwischen auch in anderen Farbschattierungen wie lachsrosa oder hellgelb zu finden.
Euphorbia pulcherrima, Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
• Blüte: grün-gelblich, klein, unscheinbar
• Blütezeit: November bis Februar
• Blätter: dunkelgrün, die Hochblätter meist leuchtend rot, häufig verwechselt mit den Blüten
• Vorkommen und Verwendung: Zimmerpflanze
• Giftige Pflanzenteile: ganze Pflanze, vor allem der Milchsaft
Der Weihnachtsstern ist in unseren Breitengrade nur als Zimmerpflanze zu finden. Ursprünglich beheimatet ist das Gewächs in den tropischen Laubwäldern Mexikos, Mittel- und Südamerikas, wo es zu bis zu 4 Meter hohen Sträuchern heranwachsen kann.
Auch wenn es häufig heißt, dass der Weihnachtsstern nur in seiner wilden Urform in Mittelamerika giftig ist, können auch die bei uns kultivierten Zimmerpflanzen Giftstoffe enthalten.
Der Kontakt mit dem hauptsächlich als giftig einzustufenden Milchsaft sowie der Verzehr von Teilen der Pflanze ist für Erwachsene meist unbedenklich. Kinder und kleinere Haustiere wie Vögel, Katzen, Hunde, Kaninchen oder Hamster können jedoch empfindlich auf das Pflanzengift reagieren. Bei Tieren reichen die Folgen einer Vergiftung von starken Verdauungsproblemen über Lähmungen und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod.
Grundsätzlich kann die Einnahme großer Mengen der Pflanze zu Schleimhautreizungen, Bauchschmerzen, starken Durchfällen oder Nierenreizungen führen. Die Symptome können sehr verschieden sein. Äußerlich mit dem Milchsaft in Kontakt gekommen, kann dieser Hautreizungen auslösen.
Gering bis mäßig, eine kritische Dosis ist nicht bekannt.
Als erst Maßnahme wird empfohlen, reichlich zu trinken und bei der Aufnahme größerer Mengen der Pflanze Kohletabletten einzunehmen. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Der Weihnachtsstern ist als Topfpflanze bei uns erst seit den 50er-Jahren bekannt. Davor war er überwiegend als Schnittblume erhältlich und üblich. Es ist einem Züchtungserfolg dieser Zeit zu verdanken, dass der Weihnachtsstern inzwischen als Topfpflanze in geheizten Räumen überleben kann. Die farbigen Hochblätter können sich auch zu anderen Jahreszeiten bilden. Voraussetzung: Der Weihnachtsstern bekommt acht Wochen lang täglich nicht mehr als zehn Stunden Licht.
>> zum Verzeichnis der Giftinformationszentren in Deutschland
Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus diesem Internet-Auftritt erwachsen könnten.