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Urolithin A

Granatapfel-Phenol stärkt Krebsabwehr

Der Granatapfel stellt sich einmal mehr als Superfood heraus: Bestimmte Inhaltsstoffe der Frucht werden vom menschlichen Darm in Substanzen verstoffwechselt, die wie eine Verjüngungskur auf T-Zellen wirken und möglicherweise Immuntherapien gegen Krebs ergänzen könnten.
Wiebke Gaaz
21.11.2022  12:00 Uhr

Urolithin A ist ein natürliches Phenol, das beim Abbau von Ellagsäure und Ellagitanninen aus dem Granatapfel im Darm gebildet wird. Es fördert die Umwandlung von tumorbekämpfenden T-Zellen in T-Gedächtnisstammzellen, die aufgrund ihrer Teilungsfähigkeit das Immunsystem mit T-Zellen versorgen können. Urolithin A löst in T-Zellen die sogenannte Mitophagie aus, einen Abbau von gealterten und geschädigten Mitochondrien. Neue, funktionsfähige ersetzen diese, wodurch das genetische Programm der T-Zellen verändert wird. Sie sind dann offenbar in der Lage, Darmkrebs besser zu bekämpfen.

Dies zeigten Wissenschaftler um Florian Greten vom Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie, der Goethe-Universität Frankfurt und dem LOEWE-Zentrum Frankfurt Cancer Institute in der Fachzeitschrift »Immunity«.

Nach ihren Forschungen in vitro und am Mausmodell hoffen sie auf einen neuen Ansatz zur Therapie von Darmkrebs beim Menschen. Sie wollen dies nun an klinischen Studien untersuchen. Die Forscher sehen auch die Möglichkeit, Urolithin A als Nahrungsergänzungsmittel zu nutzen, um die Kombinationstherapie mit bestehenden Immuntherapien zu verbessern. Außerdem sei es denkbar, menschliche T-Zellen im Labor mit Urolithin A gezielt zu verjüngen, woraufhin T-Gedächtnisstammzellen hergestellt werden könnten.

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