Grippe-Impfquote für Risikogruppen steigern |
Wegen Impfstoff-Knappheit sollen in der bevorstehenden Grippesaison wie bisher vornehmlich Risikogruppen gegen Influenza geimpft werden. / Foto: Fotolia/Thomas Madel
In der aktuellen Ausgabe des »Epidemiologischen Bulletins« (Nr. 33/2020) bezieht die STIKO klar Stellung: Zum Schutz der Menschen und zur Entlastung des Gesundheitssystems sei in der kommenden Influenzasaison mit den verfügbaren Impfstoffmengen der größte Effekt erzielbar, wenn die Impfquoten entsprechend der STIKO-Empfehlung vor allem in den Risikogruppen erheblich gesteigert würden.
Während der laufenden Coronavirus-Pandemie sind möglichst hohe Impfquoten gegen Influenza unabdingbar. Darin ist sich die Wissenschaft einig. Doch die sind in den vergangenen Jahren in den Gruppen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe haben, ziemlich mau ausgefallen. So lag die Quote bei den Über-60-Jährigen bei etwa 35 Prozent und hatte in den vergangenen zehn Jahren sogar noch kontinuierlich abgenommen, heißt es in der Stellungnahme der STIKO.
Interessant ist der Hauptgrund gegen eine Indikationserweiterung auf die gesamte Bevölkerung: Die Kommission spricht sich vor allem deshalb dagegen aus, weil nicht ausreichend Impfstoffdosen zur Verfügung stehen werden. Inklusive der vom Bundesgesundheitsministerium beschafften nationalen Reserve werden dies für die kommende Grippesaison etwa 25 Millionen Impfdosen sein. Dies sei deutlich mehr als in anderen Jahren, aber bei Weitem nicht ausreichend für die gesamte Bevölkerung. Es sollten daher vornehmlich Risikogruppen die vorhandenen Impfstoffdosen erhalten. Schon allein für diese würden etwa 40 Millionen Dosen benötigt.
Risikogruppen sind laut STIKO Personen über 60 Jahre, Vorerkrankte und solche, die beruflich besonders exponiert und epidemiologisch bedeutsam sind wie medizinisches Personal, Schwangere und Bewohner von Pflegeeinrichtungen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.