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Grippe in der Schwangerschaft hat Folgen für den Nachwuchs

Eine Infektion mit Grippe-Viren in der Schwangerschaft könnte dazu führen, dass Kinder – vor allem im frühen Lebensalter – anfälliger für Infektionen sind. Zumindest deuten darauf Untersuchungen an Mäusen hin.
Annette Immel-Sehr
06.10.2021  15:30 Uhr

In einer aktuellen Studie, über die der Lungeninformationsdienst berichtet, fanden Wissenschaftler, dass Nachkommen von Mäusen, die während der Schwangerschaft eine Infektion mit Influenza-A-Viren durchgemacht hatten, anfälliger waren gegenüber anderen Viren wie Influenza-B-Viren und MRSA-Bakterien (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Die Forscher stellten fest, dass die Nachkommen der grippeinfizierten Mütter mit einem niedrigeren Gewicht zur Welt kamen und langsamer wuchsen. Zudem beeinträchtigte die Grippeinfektion der Mütter offenbar das Immunsystem der Nachkommen. So konnten alveoläre Makrophagen eindringende Erreger schlechter bekämpfen.

Studien am Menschen haben bereits Hinweise gegeben, dass Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft an Grippe erkrankt waren, in den ersten Lebensmonaten ein erhöhtes Infektionsrisiko besitzen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen erstmals, dass es tatsächlich eine Verbindung zwischen Virusinfektion in der Schwangerschaft und der erhöhten Infektionsanfälligkeit der Nachkommen geben kann. Die Forscher schlussfolgern, dass schwangere Frauen einen besonderen Schutz in Epidemien und Pandemien brauchen.

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