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Psoriasis

Hautpflege bei Schuppenflechte

Eine konsequente Hautpflege mit geeigneten Präparaten ist Basis jeder Schuppenflechte-Therapie. Die Pflege ist in der Lage, die Aufeinanderfolge akuter Schübe hinauszuzögern oder zumindest deren Verlauf positiv zu beeinflussen. Welche Zubereitungen können PTA und Apotheker empfehlen, damit sich Betroffene mit Psoriasis wieder wohler in ihrer Haut fühlen?
Elke Wolf
06.08.2019  09:30 Uhr

Ziel ist es, das Zuviel an Hautschuppen abzulösen und den gesteigerten Zellumsatz zu reduzieren. Die trockenen Hautstellen benötigen zusätzlich eine ständige Rückfettung, und das auch im schubfreien Intervall. Wird zusätzlich eine ausreichende Hydratation erzielt, können Psoriatiker lange symptomfreie Intervalle erreichen. Das sehen auch die Autoren der aktuellen S3-Leitlinie zur Psoriasis-Therapie so. »Die wirkstofffreien Salbengrundlagen sowie topische Zubereitungen mit Harnstoff oder Salicylsäure stellen in der begleitenden Behandlung aller akuten Psoriasis-Schweregrade sowie in der Intervalltherapie einen international anerkannten Therapiestandard dar«, heißt es da.

Reinigungs- und Pflegepräparate bei Psoriasis sollten lipidbetont sein, um die Haut geschmeidig zu halten. Betroffene verwenden am besten dazu ein- bis zweimal täglich eine wirkstofffreie W/O-Emulsion (wie verschiedene Basissalben oder Aqeo® Lotion) oder ein hydrophiles Lipogel (wie Preval® Lipogel). Der Zusatz von Harnstoff oder Salicylsäure jeweils in einer Konzentration zwischen 3 bis 10 Prozent (wie bei Iso-Urea Körperfluid von La Roche Posay, Vichy Lipidiose, Linola® Urea) wirkt keratolytisch und verbessert gleichzeitig die Hydratation der Hornschicht.

Zum Reinigen eignen sich seifenfreie Präparate. Am besten verwenden Psoriatiker mehrmals wöchentlich Dusch- oder Badeöle (wie La Roche Posay Lipikar Dusch- und Badeöl, Widmer Remederm® Duschöl, Linola® Fett N Ölbad). Das ist vor allem für jene Betroffene erforderlich, die mit einer Lichttherapie behandelt werden oder Acitretin einnehmen. Beides trocknet die Haut verstärkt aus. Ein Ölbad eignet sich auch für die Dusche. Dazu das Ölbad nach dem Abbrausen kurz einreiben und dann kurz abduschen. Auch Bäder mit Kochsalz oder dem Salz des Toten Meeres in Konzentrationen von über 15 Prozent (wie Fette® Medizinisches Badesalz) tun der Haut gut.

Betrifft die Schuppenflechte auch die Kopfhaut, lösen im Akutfall Salicylsäure- beziehungsweise Ciclopirox-haltige Präparate wie Lygal® Kopfsalbe, Stieproxal® Shampoo, Dermasence Selensiv Shampoo oder 2- bis 5-prozentige Salicylsäure in Vaseline oder in einer Ölgrundlage – am besten über Nacht – die Kopfschuppen. Um die Bettwäsche nicht zu beschmutzen, kann eine Bademütze oder Einmalduschhaube getragen werden. Dermatologen verordnen auch noch gelegentlich Rezepturen mit sulfonierten Schieferölen. Harnstoff-haltige Shampoos (wie Eubos Trockene Haut 5 % Urea Shampoo oder Eucerin DermoCapillaire Urea Shampoo) helfen bei leichterem Schuppenbefall. Verlieren die Haare durch die Behandlung an Elastizität und werden trocken und spröde, können sie im Wechsel mit milden Shampoos, die zum Teil rückfettende Lipide enthalten (wie Preval® Lipojoba Shampoo, Physiogel® Scalp Care mildes Shampoo, Linola® Shampoo, Dermasence Milchserum Shampoo), gewaschen werden.

Sind auch die Nägel in Mitleidenschaft gezogen, ist eine sorgfältige Nagelpflege vonnöten. Die Patienten sollten beim Putzen und Spülen Handschuhe mit Baumwoll-Innenfutter tragen oder vorbeugend zumindest eine Hautschutzcreme (wie Excipial® Protect) anwenden. Nach jedem Kontakt mit Wasser sind Haut und Nägel sofort rückzufetten (zum Beispiel mit Eucerin Urea Repair Handcreme 5 %). Nagellacke mit 15 Prozent Harnstoff (wie Onypso®) oder reichlich Silicium (wie Sililevo®) können die unregelmäßige Nageloberfläche glätten beziehungsweise den Nagel remineralisieren. 

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