High-Protein-Produkte haben keinen Nutzen |
Verena Schmidt |
20.10.2021 12:00 Uhr |
Die Auswahl ist groß: Im Supermarkt findet sich eine Vielzahl mit Protein angereicherter Produkte. / Foto: Getty Images/SDI Productions
Proteinreiche Lebensmittel gibt es mittlerweile in nahezu jedem Bereich. Beispiele sind Protein-Müsli, High-Protein-Pudding oder Linsenchips. Auch kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot werden mit Eiweißkonzentraten versetzt. Viele High-Protein-Produkte seien hochverarbeitete Lebensmittel, so die DGE. Meist handele es sich um kostengünstig zusammengesetzte Produkte, die ansprechend verpackt, intensiv vermarktet, lange haltbar, verzehrfertig und schmackhaft seien. Lebensmittel dürfen laut der Pressemeldung der DGE die Angabe »Proteinquelle« tragen, wenn mindestens 12 Prozent des Energiegehalts aus Protein stammen. Bei der Angabe »High Protein« muss es mindestens ein Fünftel sein.
»Wer die Vielfalt herkömmlicher Lebensmittel nutzt, bekommt genug Protein und spart sich das Geld für die meist teureren Produkte«, so Gahl. »Lediglich einzelne Innovationen können sinnvoll sein, etwa Nudeln aus Linsen oder Erbsen für Menschen mit Zöliakie.«
Für Erwachsene gilt laut DGE ein Referenzwert für die Proteinzufuhr von 0,8 g pro kg Körpergewicht pro Tag. Selbst Menschen, die aufgrund ihres Alters oder bei Leistungssport einen höheren Bedarf haben, könnten diesen über natürliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und Hülsenfrüchte wie Soja, Linsen und Erbsen decken. High-Protein-Produkte liefern meist mehr Protein als nötig. Das schade zwar nicht direkt, könnte aber – wenn häufig zu diesen Produkten gegriffen wird – zu Übergewicht und ernährungsbedingten Krankheiten führen. Auch bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine übermäßige Proteinzufuhr problematisch sein.