Hilfe bei Angst- und Panikstörungen |
Angsterkrankungen sollten nicht unbehandelt bleiben. / Foto: Adobe Stock/terovesalainen
Angsterkrankungen können sich in unterschiedlicher Art und Weise manifestieren, zum Beispiel als spezifische isolierte Phobien wie Flug-, Spinnen- oder Höhenangst, als soziale Phobien, also Ängste vor der prüfenden Betrachtung durch andere, oder Agoraphobien, der Furcht vor Menschenansammlungen, öffentlichen Plätzen, Reisen allein oder weiten Entfernungen von zu Haus.
»Sie können sich jedoch auch als Panikstörungen, also als wiederkehrende situationsunabhängige und nicht vorhersehbare Angstanfälle, sowie generalisierte Angststörungen mit andauernder innerer Anspannung zeigen«, macht die klinische Pharmazeutin deutlich. Die Betroffenen erlebten dabei auch körperliche Symptome wie Herzrasen, Hitzewallungen, Benommenheit, Schwitzen, Schmerzen in der Brust oder Atemnot umd empfänden diese als sehr bedrohlich. Hahn spricht von einem »Alptraum für die Betroffenen«.
Angsterkrankungen hätten häufig (epi)genetische Ursachen mit einer erhöhten Reaktion und Sensitivität unter anderem der Amygdala im Gehirn. Doch auch Umweltfaktoren, insbesondere prägende Kindheitserlebnisse könnten Angst und Panik initiieren oder steigern. Hahn zeigt auf, dass mit Blick auf die Pathogenese von Angsterkrankungen Störungen im Neurotransmitter-System und hier vor allem im Gamma-Aminobuttersäure (GABA)- und Glutamat-System vermutet werden. »Aber auch eine Dysbalance der Aktivität noradrenerger und serotonerger Neurotransmittersysteme wird diskutiert«, betonte sie.
Angsterkrankungen können sich verselbstständigen und schließlich sogar Angst vor der Angst bewirken. Sie dürfen daher keinesfalls unbehandelt bleiben. Besondere Bedeutung wird laut Hahn hier der Psycho- und Verhaltenstherapie zugemessen. »Die Pharmakotherapie wird nur unterstützend eingesetzt.«