Hohe Arbeitsbelastungen bewältigen |
Bei vielen kreisen die Gedanken auch nach Feierabend ständig um den Job. Doch Arbeitnehmer können lernen abzuschalten. / Foto: Adobe Stock/Paolese
Viele Menschen haben den Anspruch an sich selbst, alle beruflichen Anforderungen stets vollständig und perfekt zu erfüllen, obwohl sie spüren, dass sie die Vielzahl der Aufgaben oder die Länge der Arbeitszeit ständig überfordert. Wer viele Aufgaben gleichzeitig erledigen muss oder sich den beruflichen Anforderungen nicht mehr gewachsen fühlt, versetzt seinen Körper in permanente Anspannung.
Bei dauerhafter Überlastung entstehen dann häufig körperliche oder psychische Beschwerden. Typische Symptome sind sinkende Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, Kopf- und Magenschmerzen, Schlafstörungen und Bluthochdruck. Hinzu kommt das Gefühl völliger Erschöpfung nach Arbeitsende und das Problem, berufliche Gedanken auch nach Feierabend nicht mehr abschalten zu können. Im Extremfall entsteht aus dieser Dauerbelastung ein Burn-out: ein Zustand geistiger und körperlicher Erschöpfung durch chronische Überforderung. Die häufigsten Folgen sind Antriebslosigkeit, ständige Müdigkeit und ein Gefühl der inneren Leere. Auch einfachste Tätigkeiten werden dann als anstrengend empfunden. Die Lebensfreude geht verloren, der Betroffene zieht sich zunehmend aus dem sozialen Leben zurück und vernachlässigt Hobbies, Familie und Freunde.
Der erste Schritt zur Bewältigung einer beruflichen Überlastungssituation ist die Bestandsaufnahme am Arbeitsplatz. Analysieren Sie Ihren beruflichen Tagesablauf und suchen Sie nach den größten Belastungsfaktoren. Vielleicht erkennen Sie Möglichkeiten, die Arbeitsbelastung durch eine Veränderung von Arbeitsinhalten oder -abläufen zu reduzieren. Gibt es Tätigkeiten, die Sie reduzieren können, ohne dass dies negative Konsequenzen hat? Gibt es Tätigkeiten, die sich rationeller und zeitsparender durchführen lassen? Gibt es Aufgaben, die Sie bisher gewohnheitsmäßig selbst erledigt haben, die aber auch von einer anderen Person übernommen werden könnten?
Wenn Sie sich fachlich überfordert fühlen, ist vielleicht eine intensivere Fortbildung durch Seminare oder Fachzeitschriften erforderlich. Und wenn Sie häufig um die Übernahme von Zusatzaufgaben gebeten werden, kann das Wort »Nein« deutlich zu Ihrer persönlichen Entlastung beitragen. Wenn Sie ein »Nein« nachvollziehbar und auf nette Weise begründen, wird Ihr Gesprächspartner meist Verständnis dafür haben. Erstellen Sie anhand dieser Überlegungen eine Liste möglicher Veränderungen und besprechen Sie Ihre Ideen mit Ihrem Chef und mit Ihren Kollegen.