Hustenmittel gegen Diabetes und Schmerzen |
Hustenmedikamente könnten durch eine Strukturanpassung der Arzneistoffe in Zukunft weniger Nebenwirkungen haben. / Foto: Adobe Stock/A. Kiro
Dextromethorphan wird derzeit zur Behandlung von trockenem Reizhusten angewandt. Es ist chemisch mit Morphin verwandt und unterdrückt nicht nur den Hustenreiz, sondern lindert auch Schmerzen und senkt den Blutzucker bei Diabetikern. Ein Wissenschaftlerteam um Professor Dr. Eckhard Lammert, Deutsches Diabetes Zentrum und Universität Düsseldorf, hat Dextromethorphan nun so verändert, dass es nicht mehr die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. So verursacht es keine unerwünschten Wirkungen wie Schwindel und Müdigkeit mehr, kann aber trotzdem seine positiven Wirkungen außerhalb des Gehirns in der Peripherie entfalten.
Die Beobachtung, dass die neuen Wirkstoffe – die Rede ist von Morphinan-Verbindungen – deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen, mache sie zu interessanten Kandidaten für die Zukunft der Diabetestherapie, heißt es in der Pressemitteilung der Universität anlässlich der Publikation in der Fachzeitschritt »Cell Chemical Biology«. Für die Zukunft sieht Lammert auch die Möglichkeit, Opiate und Morphium ohne Suchtpotential zu entwickeln. Die Wissenschaftler wollen nun ein Unternehmen gründen, um die Wirkstoffe weiter in Richtung Arzneimittel zu entwickeln.