Hyaluronsäure x 3 |
Hyaluronsäure ist der Feuchtigkeitsspender Nr. 1 für unsere Haut – am besten in drei unterschiedlichen Molekülgrößen. / Foto: Adobe Stock/PETER BOCKLANDT
Die Hyaluronsäure gehört zu den effektivsten Wirkstoff(grupp)en, die die Dermokosmetik gegen Alterungsprozesse der Haut zu bieten hat. So schreibt etwa die Leitlinie »Dermokosmetika gegen Hautalterung« der Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) der Hyaluronsäure eine geprüfte Wirksamkeit in der Anti-Aging-Pflege zu. Und in der Tat kommt man heute kaum mehr an einem Hyaluronsäure-Präparat vorbei, wenn man pralle Haut voller Leucht- und Spannkraft haben möchte. Mit der Zeit ist die Hyaluronsäure jedoch noch effektiver geworden. Wie kann das sein? Die pharmazeutische Chemie und Technologie haben es möglich gemacht, dass Hyaluronsäure in unterschiedlichen Molekülgrößen hergestellt werden kann. Somit kann sie auch in tiefere Hautschichten vordringen und von innen heraus wirken.
Schon seit geraumer Zeit gilt Hyaluronsäure als Feuchtigkeitsspeicher Nummer 1 in unserem Körper. Als hochmolekulare, viskose Substanz, bestehend aus Glucuronsäure und N-Acetylglucosamin, dient sie nicht nur als Grundsubstanz des Stütz- und Bindegewebes, sondern ist auch Hautbestandteil des Glaskörpers des Auges, der Nabelschnur, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. In vielen Geweben liegt sie als langkettiges, lineares Polysaccharid vor. In der Haut gehört sie zusammen mit Kollagen und Elastin zu den wichtigsten Komponenten der extrazellulären Matrix in der Dermis. Streng wissenschaftlich dürfte man auch nicht von einer Säure reden, sondern von Hyaluronan.
Als wichtigste physikalische Eigenschaft gilt ihr Vermögen, große Wassermengen zu binden. Pro Gramm Eigengewicht kann sie ganze sechs Liter Feuchtigkeit aufnehmen. Mit zunehmendem Alter geht der natürliche Anteil von Hyaluronsäure im Körper zurück und die Haut verliert an Feuchtigkeit und Elastizität. Die dadurch reduzierte Wasserbindungsfähigkeit der Lederhaut wird für den nachlassenden Hautturgor verantwortlich gemacht. Führt man sie von außen zu, wirkt sie wie ein Feuchtigkeitsbooster, denn sie verbindet sich über Wasserstoffbrücken mit Molekülen auf und in der Haut. Das wirkt aufpolsternd und gleicht so Trockenheitsfältchen und Linien aus. Durch die Erhöhung des Feuchtigkeitanteils wird die Faltentiefe verringert, die Haut bleibt geschmeidig. Die kosmetisch aufbereitete Substanz wird oft nur Hyaluron genannt.