Immer mehr Apps auf Rezept |
Katja Egermeier |
22.11.2022 16:00 Uhr |
DiGA gibt es inzwischen zu zahlreichen Indikationen – unter anderem bei Tinnitus. / Foto: Adobe Stock/blackzheep
»Nach der anfänglich großen Skepsis ist die Akzeptanz in der Ärzteschaft mittlerweile deutlich gestiegen«, erklärt Professor Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Mehr als ein Drittel der ambulant tätigen Ärzte (33,6 Prozent) hätten bereits digitale Therapiehelfer verschrieben (im Vorjahr 14,3 Prozent), weitere knapp 14 Prozent wollten dies in nächster Zeit tun. Auch der Anteil der Ärzte, die DiGA ausdrücklich nicht einsetzen wollen, sei von rund 55 Prozent in den Vorjahren auf 34,7 Prozent gesunken.
Entscheidend dafür ist der Studie zufolge, dass rund zwei Drittel der Mediziner von der klinischen Evidenz überzeugt worden seien. Knapp die Hälfte der Befragten ist zudem der Meinung, dass wandelnde Wünsche und Bedarfe der Patienten sowie die zunehmende Vertrautheit mit digitalen Anwendungen die Akzeptanz für DiGA steigere.
Es gebe allerdings noch Hürden, die den Einsatz der Apps aus Sicht vieler Mediziner erschweren, so Obermann. »Im Vordergrund stehen vor allem datenschutzrechtliche Bedenken, gefolgt von Zweifeln an der Wirksamkeit, zu hohen Kosten und auch Zweifeln an der Motivation der Patienten.« Technische und organisatorische Probleme spielten dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die erstattungsfähigen DiGA sind auf der Website des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu finden. Die dort aufgelisteten 33 Apps dienen unter anderem zur Nutzung bei Panikstörungen, Tinnitus, Reizdarm oder Brustkrebs. »Die Anzahl der DiGA steigt, das Angebot vergrößert sich Jahr für Jahr«, sagt McKinsey-Fachmann Tobias Silberzahn.
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