Impfen mit Astra-Zeneca – wie geht es weiter? |
Bisher gibt es laut Paul-Ehrlich-Institut keinen Nachweis, dass das Auftreten dieser Gerinnungsstörungen durch den Impfstoff verursacht wurde. Es werden aber weitere Untersuchungen durchgeführt, um das aufzuklären. / Foto: Getty Images/Antonio Masiello
Mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astra-Zeneca, der übrigens seit dieser Woche den Markennamen Vaxzevria trägt, gab es schon einiges Hin und Her: zugelassen, dann eingeschränkt, wieder erweitert, ausgesetzt, wiederaufgenommen. Die »Impfkampagne« wird nun nicht einfacher.
Wieder geht es um Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, die vor allem bei jüngeren Frauen gemeldet wurden. Erst Mitte März hatte die Bundesregierung alle Astra-Zeneca-Impfungen nach einer Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ausgesetzt – wie mehrere andere Länder auch. Nach erneuten Prüfungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gaben Bund und Länder nach vier Tagen Pause dann wieder grünes Licht – aber verbunden mit neuen Warnhinweisen für Ärzte und Patienten auf das Thrombose-Risiko.
Es gibt Verdachtsfälle für eine spezielle Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie). Das PEI, das solche Meldungen sammelt, konstatiert in seinem Sicherheitsbericht »eine auffällige Häufung« in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit Astra-Zeneca.
Dem Institut wurden bis Montagmittag 31 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astra-Zeneca gemeldet. In 19 Fällen wurde zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet. In neun Fällen war der Ausgang tödlich.
Mit Ausnahme zweier Fälle betrafen alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. Die beiden Männer waren 36 und 57 Jahre alt. Laut Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden bis einschließlich Montag 2,7 Millionen Erstdosen und 767 Zweitdosen von Astra-Zeneca verimpft.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.