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Impfkampagne stockt

Impfen mit Astra-Zeneca – wie geht es weiter?

Eigentlich sollten die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astra-Zeneca endlich Fahrt aufnehmen – aber nun kommt erstmal eine vorsorgliche Bremse. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen am gestrigen Dienstag, dass das Präparat in der Regel nur noch Menschen ab 60 gespritzt werden soll – außer, jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko.
dpa/PTA-Forum
31.03.2021  14:20 Uhr

Mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astra-Zeneca, der übrigens seit dieser Woche den Markennamen Vaxzevria trägt, gab es schon einiges Hin und Her: zugelassen, dann eingeschränkt, wieder erweitert, ausgesetzt, wiederaufgenommen. Die »Impfkampagne« wird nun nicht einfacher.

Was ist das Problem?

Wieder geht es um Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, die vor allem bei jüngeren Frauen gemeldet wurden. Erst Mitte März hatte die Bundesregierung alle Astra-Zeneca-Impfungen nach einer Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ausgesetzt – wie mehrere andere Länder auch. Nach erneuten Prüfungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gaben Bund und Länder nach vier Tagen Pause dann wieder grünes Licht – aber verbunden mit neuen Warnhinweisen für Ärzte und Patienten auf das Thrombose-Risiko.

Worum geht es genau?

Es gibt Verdachtsfälle für eine spezielle Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie). Das PEI, das solche Meldungen sammelt, konstatiert in seinem Sicherheitsbericht »eine auffällige Häufung« in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit Astra-Zeneca.

Wie viele Verdachtsfälle gibt es bislang?

Dem Institut wurden bis Montagmittag 31 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astra-Zeneca gemeldet. In 19 Fällen wurde zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet. In neun Fällen war der Ausgang tödlich.

Mit Ausnahme zweier Fälle betrafen alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. Die beiden Männer waren 36 und 57 Jahre alt. Laut Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden bis einschließlich Montag 2,7 Millionen Erstdosen und 767 Zweitdosen von Astra-Zeneca verimpft.

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