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Arzneimittelwissen lückenhaft
Dreiviertel der älteren Menschen kennen den Namen der Medikamente, die ihnen der Hausarzt verordnet hat. Deutliche Wissenslücken gibt es jedoch beim Wie und Warum der Arzneimitteleinnahme. Dies ergab eine Querschnittsstudie, die Forscher der Universitätsmedizin Greifswald in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift veröffentlicht haben.
Ein weiteres Ergebnis: Ein Medikationsplan hilft Patienten – vorausgesetzt sie nutzen ihn auch.
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![]() Foto: iStock/Floortje |
Von den 673 Studienteilnehmern, die die Forscher an zehn Hausarztpraxen in Südniedersachsen und Thüringen befragten, nahmen Dreiviertel drei oder mehr Medikamente ein. Bei der Hälfte waren es sogar fünf oder mehr. Tatsächlich stimmten die Angaben der im Durchschnitt 65 Jahre alten Patienten zur Einnahme ihrer Medikamente nur zu 54 Prozent mit den Einträgen des Arztes in den Krankenakten überein. Am häufigsten, zu 75 Prozent, konnten die Patienten die Namen ihrer Medikamente korrekt benennen. Für welche Erkrankung sie die Mittel benötigen, wussten dagegen nur 47 Prozent der Teilnehmer.
Als gute Gedächtnisstütze für die korrekte Arzneimitteleinnahme identifizierten die Wissenschaftler den Medikationsplan. Diejenigen Teilnehmer, die ihn nutzten, waren bei der Befragung häufiger in der Lage, richtige Angaben zu ihren Arzneien zu machen. Den Namen der Arzneimittel konnten sie 3,16-fach häufiger nennen als Patienten ohne Medikationsplan. Die Dosierung wurde 2,65-fach öfter korrekt genannt, und die Einnahmehäufigkeit stimmte 2,03-fach häufiger. (ew)
Beitrag erschienen in Ausgabe 22/2018
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AUSGABE 22/2018
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