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Besser zusammenarbeiten

Individualisten im Team

Eine gute fachliche und zwischenmenschliche Zusammenarbeit im Team ist für jede Apotheke ein wichtiger Erfolgsfaktor. Manche Mitarbeitende sind jedoch aufgrund ihrer Persönlichkeit oder ihrer Denk- und Verhaltensweisen keine guten Teamplayer. So kann es gelingen, trotzdem erfolgreich mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Andreas Nagel
20.10.2022  09:00 Uhr

In den meisten Stellenanzeigen wird von zukünftigen Mitarbeitern neben der fachlichen Qualifikation vor allem Teamfähigkeit verlangt. Unter Teamfähigkeit versteht man die Fähigkeit, harmonisch mit Kollegen zusammen zu arbeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam an beruflichen Aufgaben zu arbeiten. Trotzdem gibt es immer wieder Mitarbeiter, die sich mit der Zusammenarbeit im Team schwertun.

Manche Menschen sind aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur eher zurückhaltend und wenig kommunikativ. Diese Mitarbeiter beteiligen sich nicht an Diskussionen und melden sich in Teambesprechungen nur selten zu Wort – häufig aus Angst vor Widerspruch, Kritik oder kontroversen Diskussionen. Störende Arbeitsbedingungen nehmen sie oft über einen langen Zeitraum kommentarlos hin, statt sie durch Verbesserungsvorschläge zu verändern. Was sie tatsächlich denken und fühlen, ist für die übrigen Kollegen meist nicht erkennbar.

Diese Menschen arbeiten häufig nach dem Prinzip: »Ich will hier nur meinen Job machen, aber keine neuen Freunde gewinnen.« Fragen Sie diese Mitarbeitenden daher gezielt nach ihrer Meinung zu betrieblichen Themen und zu anstehenden Entscheidungen. Wählen Sie dazu bei Bedarf ein Gespräch unter vier Augen, in dem der betreffende Mitarbeiter nicht mit Widerspruch anderer Kollegen rechnen muss. Sorgen sie dafür, dass diese Mitarbeiter auch in Teambesprechungen zu Wort kommen und nicht von extrovertierten oder dominanten Kollegen in den Hintergrund gedrängt werden. Fordern Sie entsprechende Mitarbeiter etwa gezielt auf, in einer Besprechung offen ihre Meinung zu äußern.

Die Bedenkenträger

Manche Mitarbeiter haben grundsätzlich Bedenken gegen jede Art von Veränderungen in der Apotheke oder innerhalb des Teams. Typische Reaktionen auf sind dann oft: »Das kann doch gar nicht funktionieren! Das haben wir doch schon immer so gemacht! Warum sollen wir unsere bisherige Arbeitsweise ändern? Es läuft doch alles!« Oder: »Dafür fehlt uns die Zeit«! Oder: »Was sollen wir denn noch alles machen?«

Bleiben Sie trotz dieser Widerstände gelassen und reagieren Sie nicht verärgert. Zeigen Sie Verständnis für die Bedenken, auch wenn Ihnen einzelne Argumente abwegig erscheinen. Wenn Sie sagen: »Ich verstehe Ihre Bedenken« bedeutet dies ja nicht, dass Sie derselben Meinung sind wie Ihr Gesprächspartner. »Ich verstehe« bedeutet in diesem Fall nur, dass Sie akzeptieren (»verstehen«), dass Ihr Gesprächspartner eine andere Meinung hat. Fordern Sie den Mitarbeiter dann gezielt zu positiven Aussagen und konstruktiven Vorschlägen auf: »Was müssten wir Ihrer Meinung nach tun, damit ...?« oder »Wie machen wir das Beste aus dieser Situation?« oder »Was können Sie dazu beitragen, damit …?«

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