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Behandlung von Off-Phasen

Inhalatives L-Dopa richtig anwenden

Schnelle Hilfe in der Off-Phase

Zur Überwindung der Off-Phase stehen bereits schnell wirksame Medikamente zur Verfügung, etwa lösliches L-Dopa oder subkutan injiziertes Apomorphin. Mit Inbrija® gibt es nun ein weitere Alternative im Handel. Es handelt sich um das erste inhalative L-Dopa-Medikament und Deutschland ist das erste europäische Land, in dem es verfügbar ist. Zugelassen ist das Präparat zur intermittierenden Behandlung von episodenhaft auftretenden motorischen Fluktuationen (Off-Phasen) bei Erwachsenen, die mit L-Dopa und einem Decarboxylase-Hemmer behandelt werden. Zudem sollten die Patienten eine sogenannte Off-Awareness besitzen, das heißt in der Lage sein, das Einsetzen der Off-Symptome zu erkennen.

Die pulmonale Verabreichung von L-Dopa besitzt Vorteile. Die Magen-Darm-Passage, die bei vielen Betroffenen durch die Erkrankung bereits eingeschränkt ist, wird damit umgangen. Auch ein First-pass-Effekt wird vermieden. Durch die Inhalation des L-Dopa-Trockenpulvers, das über die Lunge schnell in den Blutkreislauf gelangt, kann ein schneller Wirkeintritt erzielt werden, worauf es bei Einsetzen einer Off-Phase ankommt. In der für die EU-Zulassung relevanten Studie zeigte sich bereits nach zehn Minuten eine verbesserte Motorik im Vergleich zu Placebo mit einem statistisch signifikanten Wirkungsmaximum nach 30 Minuten. Die Wirkung von Inbrija hielt bis zu einer Stunde an.

Jede Hartkapsel enthält 42 mg L-Dopa, wovon 33 mg bei der Inhalation abgegeben werden. Die empfohlene Dosis sind zwei Kapseln direkt nacheinander pro Off-Phase. Es wird nicht empfohlen, während einer Off-Phase mehr als zwei Kapseln anzuwenden. Was allerdings möglich ist, ist die Anwendung von Inbriija während weiterer Off-Phasen am gleichen Tag. Die maximale Tagesdosis sollte aber zehn Kapseln nicht übersteigen. Damit ist also der Einsatz bei bis zu fünf Off-Phasen am Tag erlaubt. »Steckt der Patient nicht in der allerschwersten Off-Symptomatik, sollte er die Inhalation immer noch gut hinbekommen«, sagte Professor Dr. Georg Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten.

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