Insulinpumpen möglichst frühzeitig einsetzen |
Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes müssen regelmäßig Insulin substituieren. Eine Insulinpumpe kann das tägliche Spritzen ersetzen. / Foto: Adobe Stock/click_and_photo
In der Studie, an der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) beteiligt waren, verglichen Forscher verschiedene Krankheitsdaten von insgesamt 8332 Patienten aus 311 Diabeteszentren in Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg. In der Datenanalyse wurden die Patienten zwei Gruppen zugeordnet: Wurde bereits innerhalb der ersten sechs Monate nach der Erstdiagnose mit einer Insulinpumpe therapiert, galt dies als frühzeitiger Einsatz. Ein verzögerter Pumpenbeginn lag vor, wenn sie erst im zweiten oder dritten Jahr nach Diagnosestellung zum Einsatz kam. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung waren die Patienten zwischen sechs Monate und 15 Jahre alt. Die Erkrankungsdauer betrug im Schnitt 6,7 Jahre. Alle Patienten wurden mindestens ein Jahr lang mit einer Insulinpumpe therapiert.
Kinder und Jugendliche der frühen Pumpengruppe, erlitten seltener lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisungen und mussten insgesamt weniger häufig mit Komplikationen im Krankenhaus behandelt werden als bei einem verzögerten Pumpeneinsatz. Der durchschnittliche HbA1c-Wert betrug in der frühen Pumpengruppe 7,9 Prozent gegenüber 8,0 Prozent in der späten Pumpengruppe. Darüber hinaus konnten bei einer frühzeitigen Insulinpumpentherapie positive Effekte auf Blutdruck- und Cholesterinwerte festgestellt werden.
»Insgesamt liefern unsere Ergebnisse klare Hinweise, dass ein früher Insulinpumpen-Einsatz bei Kindern mit Typ-1-Diabetes zu besseren Behandlungsergebnissen führt«, resümiert Privatdozent Dr. med. Thomas Kapellen. Weitere Hintergründe müsse man jedoch näher erforschen, fügt der Vorsitzende der AGPD hinzu.