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Einsatz in der Chemie

Johanniskrautblüten als grüner Katalysator

Der Heilpflanze Johanniskraut steht möglicherweise eine zweite Karriere als Katalysator bevor. Hintergrund sind die Forschungsarbeiten der TU Dresden, in denen erstmals getrocknete Hypericum-Blüten als aktiven Katalysator in verschiedenen photochemischen Reaktionen eingesetzt wurde.
Annette Immel-Sehr
05.03.2021  08:30 Uhr

Ursprünglich wollten der Botaniker Professor Dr. Stefan Wanke und der Chemiker Professor Dr. Jan Weigand mit ihren Arbeitsgruppen bestimmte Strukturen aus Naturstoffen synthetisieren. Hierzu diente Hypericin als Vorlage und Ausgangsmaterial. Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, dass Hypericin effizient photochemische Reaktionen beschleunigt. Daraus erwuchs die Idee, die getrockneten Blüten des Johanniskrauts als Alternative zu gängigen Katalysatoren zu verwenden.

Damit folgen die Forscher dem aktuellen Nachhaltigkeitstrend in der modernen synthetischen Chemie. Bislang gestaltete sich die Suche nach erneuerbaren und umweltfreundlichen Photoredox-Katalysatoren allerdings als äußerst schwierig. Umso vielversprechender sind die nun erzielten Ergebnisse. Das konzeptionell neue und nachhaltige Verfahren wurde als deutsches Patent angemeldet.

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