Kiffen und Alkohol im Vergleich |
Die Ampel-Parteien planen eine kontrollierte Abgabe von Gras & Co an Über-18-Jährige. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Konsum von Cannabis unbedenklich ist – vor allem für junge Menschen.. / Foto: Getty Images/
LordHenriVoton
Wer ab und zu einen Joint raucht, führt gern als Argument an, dass die legale Droge Alkohol gesundheitsschädlicher sei als Marihuana oder Haschisch. Doch welche gesundheitlichen Schäden verursachen Alkohol beziehungsweise Cannabis? Wie schätzen Wissenschaftler die Gefahren ein?
Noch zählt Cannabis in Deutschland zu den illegalen Drogen, doch die Ampel-Parteien planen eine kontrollierte Abgabe von Gras & Co an Über-18-Jährige. Dadurch werde »die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet«, heißt es im Koalitionsvertrag. Gleichzeitig kündigten SPD, Grüne und FDP verschärfte Regelungen für das Marketing und Sponsoring für Alkohol, Nikotin und Cannabis an.
Alkohol ist ein Zellgift, das schnell über die Blutbahn in den gesamten Körper gelangt. Im Gehirn verändert Alkohol die Informationsübertragung, bei größeren Mengen kann es zu einer Alkoholvergiftung kommen. Die Hanfpflanze Cannabis sativa enthält mehr als 60 Cannabinoide, von denen das THC als stärkste psychoaktive Substanz eingestuft wird. Im ganzen Körper gibt es Rezeptoren, an denen körpereigene Cannabinoide, aber auch THC andocken.
Generell sind die Effekte von Alkohol besser erforscht, bei Cannabis kommt die Schwierigkeit hinzu, dass der THC-Gehalt der Pflanzen höchst unterschiedlich sein kann.
Beide Substanzen wirken sehr schnell auf das Gehirn. Konzentration und Gedächtnisleistung schwinden. Alkoholeinfluss ist eine der häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr, auch Cannabis beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit. Alkohol steigert bei manchen Menschen die Aggressivität – fast jede dritte Gewalttat geschieht unter Alkoholeinfluss. Cannabis wirkt zwar bei vielen entspannend und beruhigend, es kann aber auch Angst und Panik auslösen.