Kleine Impfstoff-Kunde |
Katja Egermeier |
15.12.2020 11:00 Uhr |
Bei den für die ersten gegen Covid-19 borgesehenen Impfstoffen handelt es sich mRNA-Imfpstoffe – die ersten ihrer Art. / Foto: Getty Images/Guido Mieth
Bei einer aktiven Immunisierung baut der Körper selbst einen langfristigen Schutz gegen einen Erreger auf, indem ihm abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger verabreicht werden. Er wird also selbst aktiv, um den Immunschutz aufzubauen – daher auch die Bezeichnung Aktivimpfung.
Auch wenn die verabreichten Erreger keine ernsthafte Erkrankung mehr verursachen können, wird dem Körper eine Infektion vorgetäuscht und das Immunsystem so dazu gebracht, Antikörper und Gedächtniszellen zu bilden. Steckt man sich nun jedoch einmal mit einem echten Erreger an, werden Antikörper und Gedächtniszellen schnell aktiv und wehren die Erkrankung ab.
Bei einer aktiven Immunisierung sind meist mehrere Teilimpfungen nötig. Man spricht dann von Grundimmunisierung. Bei einigen Impfungen hält der Schutz ein Leben lang, andere müssen regelmäßig aufgefrischt werden.
Anders funktioniert eine passive Immunisierung. Hier werden Antikörper verabreicht, die in der Regel von einem Menschen stammen, der bereits Antikörper gegen die Krankheit gebildet hat und somit immun ist. Diese Impfung wirkt sofort, dafür jedoch nur relativ kurz, denn die Antikörper werden in etwa drei Monaten wieder abgebaut.
Eine passive Immunisierung wird unter anderem angewendet, wenn ein Erreger schon in den Körper gelangt ist und eine vorherige aktive Impfung versäumt wurde. Beispiele hierfür sind Hepatitis A und B oder Tollwut. Voraussetzung ist hier immer, dass die Ansteckung auch bemerkt wird.
Ähnlich funktioniert auch der sogenannte Nestschutz. Hier geben Mütter Antikörper über ihr Blut während der Schwangerschaft und über die Muttermilch nach der Geburt an ihre Babys weiter.
Des Weiteren gibt es auch Simultanimpfungen, bei der eine aktive und passive Immunisierung gleichzeitig erfolgt. Hier wird der schnell einsetzende Sofortschutz (passive Immunisierung) mit der langanhaltenden Wirkung (aktive Immunisierung) kombiniert. Das wird beispielsweise bei verletzten Personen ohne aktiven Tetanusimpfschutz so vorgenommen.