PTA-Forum online
Wintergemüse als Superfood

Kleine Kohl- und Knollen-Kunde

Grünkohl, Pastinaken, Topinambur: Viele bekannte und auch in Vergessenheit geratene Gemüsesorten haben jetzt Hochsaison. Sie bringen nicht nur bunte und schmackhafte Abwechslung auf den Speiseplan, sondern punkten auch mit ihren inneren Werten. Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe machen das Immunsystem winterfest.
Andrea Pütz
09.12.2020  16:00 Uhr

Wenn in der kalten Jahreszeit neben einer täglichen Portion Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannung auch häufig regionale Kohl-, Zwiebel- und Knollengemüse auf dem Speiseplan stehen, dann profitiert auch die Gesundheit. Sie sind die heimischen Superfoods der Saison. Viele Gemüsesorten zählten früher zum Arme-Leute-Essen, erfahren aber heute erfreulicherweise eine Renaissance.

Die meisten der bunten Kohlköpfe sind selbst extrem abgehärtet, denn sie lieben Kälte und Frost. In dieser Zeit wandeln sie einen Teil der Stärke in Zucker um und werden dadurch aromatischer und ihre Blattstruktur durch die Eiskristalle weicher. Rosenkohl, Rotkohl, Grünkohl oder Spitzkohl: Jede Kohlsorte hat ihren individuellen Vitalstoff-Cocktail, welcher die Abwehrkräfte stärkt und teils leichte antimikrobielle Effekte entfaltet.

Hoher Vitamin-Gehalt

Bemerkenswert ist der hohe Vitamin-C-Gehalt. Schon James Cook nahm fässerweise Sauerkraut mit auf seine Entdeckungsreisen, um sich und seine Seefahrer vor Skorbut zu schützen. Neben Brokkoli sind vor allem Grünkohl und Rosenkohl besonders Vitamin-C-haltig. Daneben ist Kohl reich an B-Vitaminen und antioxidativ wirkenden Carotinoiden wie Beta-Carotin und Lutein – wichtig für einen guten Durchblick und das Immunsystem. Beeindruckend: Grünkohl ist nach Möhren der zweitstärkste Lieferant des Provitamins A. Im Übrigen profitieren auch die Knochen von Kohl, denn die meisten Sorten sind sehr calciumreich.

Aber erst ihr hoher Gehalt an Senfölen, und dabei vor allem die Glucosinolate, macht sie zu einer beliebten Naturmedizin. Diese schwefelhaltigen Pflanzenstoffe, die dem Gemüse ihren charakteristischen Geruch und Geschmack verleihen, wirken antimikrobiell. Dem Rosenkohl und dem Brokkoli werden gar unterstützende krebspräventive Effekte nachgesagt. Achtung: Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung, die mit Phenprocoumon-haltigen Arzneimitteln behandelt werden, sollten einen exzessiven Verzehr dunkelgrüner Kohlsorten aufgrund ihres hohen Vitamin-K-Gehaltes meiden oder zumindest darauf achten, dass die zugeführte Menge an Vitamin K aus Lebensmitteln nicht zu stark schwankt.

Mehr von Avoxa