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Arthrose

Knie und Hüfte retten

Eine fortgeschrittene Arthrose bereitet oft unerträgliche Schmerzen und fördert Schonhaltungen, die wiederum zu Muskelverspannungen und Schmerzen auch in anderen Bereichen des Bewegungsapparates führen können – ein Teufelskreis. Was kann man tun?
Annette Immel-Sehr
26.08.2021  08:30 Uhr

Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung. Allein in Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen daran. Die Krankheit kann ein oder mehrere Gelenke befallen. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen. Mediziner sprechen dann von Gonarthrose. Sehr häufig manifestiert sich Arthrose auch am Hüftgelenk, was als Coxarthrose bezeichnet wird.

Ausgangspunkt der Erkrankung ist ein vorhandener Verschleiß des Gelenks. Das erklärt, warum vor allem ältere Menschen von Arthrose betroffen sind. Doch auch Erwachsene weit unter 50 Jahren können erkranken, wenn ein Gelenk durch besondere berufliche oder sportliche Beanspruchung überstrapaziert ist oder durch Fehlstellung oder eine schlecht verheilte Verletzung einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt ist. Warum nicht alle Menschen im Alter eine Arthrose entwickeln, obwohl auch ihre Gelenke zu einem gewissen Grad abgenutzt sind, ist bislang nicht geklärt.

Bei Arthrose wird vermehrt Gelenkknorpel abgebaut. Die dadurch rauere und dünnere Knorpeloberfläche bekommt Risse. Das losgelöste Knorpelmaterial gelangt in die Gelenkflüssigkeit, reizt die Gelenkinnenhaut und löst Entzündungsreaktionen aus. Schließlich fehlt so viel Knorpel, dass die gelenknahen Knochenenden direkt aneinander reiben. Auch die Knochen verändern sich. Einerseits kann die Knochenstruktur stellenweise zusammenbrechen, anderseits entstehen Wülste am Knochenrand, um den Druck auf das Gelenk zu reduzieren. Das Gelenk kann sich nach außen sichtbar verformen. Wie schnell die Erkrankung voranschreitet, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. In Spätstadium ist das Gelenk instabil und weitgehend unbeweglich.

Bei beginnender Kniearthrose kann eine Operation manchmal die Erkrankung bremsen oder stoppen. Durch Veränderungen an den Bändern – vor allem am Kreuzband – lässt sich die Belastung der Knorpelfläche unter Umständen reduzieren. Auch eine Begradigung der Beinachse durch eine Umstellungsoperation (Osteotomie) am Kniegelenk kann eine lokale Überlastung gegebenenfalls beseitigen oder mindern, sodass sich der Verschleiß des Kniegelenks verlangsamt oder stoppt.

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