Knie und Hüfte retten |
Eine beginnende Arthrose ist nicht spürbar. Über einige Jahre schreitet der Krankheitsprozess unbemerkt voran, bis plötzlich Schmerzen auftreten. Oft macht sich das betroffene Gelenk erstmals bemerkbar, nachdem es stark strapaziert wurde – etwa bei einer Wanderung oder intensiver Gartenarbeit. Typisches Symptom der manifesten Kniearthrose sind sogenannte Anlaufschmerzen, zum Beispiel beim Aufstehen aus einem Sessel oder beim Aussteigen aus dem Auto. Kniearthrose kann an der Innen- oder Außenseite des Knies oder unter der Kniescheibe auftreten und an der betreffenden Stelle Schmerzen hervorrufen. Eine Hüftarthrose zeigt sich durch Schmerzen im Hüft- und Leistenbereich bei Bewegung oder am Abend. Die Schmerzen treten auch beim Gehen auf, beim Treppe steigen oder wenn die Beine beim Sitzen übereinander geschlagen werden.
Bei der Arthrose wechseln sich anfangs schmerzhafte und beschwerdefreie Phasen ab. Von einer aktivierten Arthrose sprechen Ärzte dann, wenn die Gelenkinnenhaut akut entzündet ist. Das Gelenk ist geschwollen, warm und schmerzt. Die Schmerzen bei einer Arthrose stammen nicht aus dem geschädigten Gelenkknorpel – hier gibt es keine Nerven – sondern aus dem umgrenzenden Gewebe, also der Gelenkinnenhaut und der Gelenkkapsel. Die das Gelenk umgebende Muskulatur verändert sich. Mit der Zeit entwickelt sich ein mehr oder weniger starker Dauerschmerz. Patienten nehmen häufig unbewusst eine Schonhaltung ein und lösen damit einen Teufelskreis aus: Die Muskulatur um das Gelenk verspannt noch mehr und die Muskelfasern werden kürzer. Dies wiederum führt zu Bewegungseinschränkungen und -schmerzen, sodass der Patient das Gelenk immer weniger bewegt.
Arthrose ist bislang nicht heilbar. Die Beschwerden können allerdings reduziert und das Fortschreiten der Erkrankung kann verlangsamt werden. Zu den wichtigsten Therapieprinzipien gehört die schonende Bewegung des betroffenen Gelenks. Die Erklärung ist einfach: Bei jeder Bewegung verteilt sich die Gelenkflüssigkeit im Gelenk. Sie wirkt nicht nur wie ein Schmierstoff, sondern dient auch der Versorgung mit Nährstoffen und dem Abtransport von Abfallstoffen. Da das Knorpelgewebe nicht über Blutgefäße verfügt, ist es auf dieser Art der Versorgung angewiesen. Bewegung fördert zudem die Durchblutung der Gelenkinnenhaut, die die Gelenkflüssigkeit produziert, und wirkt der Muskelverspannung entgegen. Patienten sollten sich nicht auf die ärztlich verordnete Physiotherapie beschränken, sondern auch selbst regelmäßig aktiv werden. Geeignete Sportarten bei Knie- oder Hüftarthrose sind zum Beispiel Aquajogging, Wassergymnastik, Nordic Walking, Wandern auf ebener Fläche, Radfahren und Tai Chi.
Schmerzlinderung bei Hüft- und Kniegelenkarthrose verschaffen oft orthopädische Schuhe beziehungsweise Einlagen, da sie den Druck, der beim Stehen und Gehen auf dem Gelenk lastet, verändern. Bei Übergewicht ist eine Gewichtsabnahme empfehlenswert, um auch so den Druck auf die Gelenke zu reduzieren.