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Kardiovaskuläres Risiko

Körpergewicht bedeutender als Fitness

Es gibt Hinweise darauf, dass körperliche Fitness die negativen Effekte von Übergewicht auf die Herzgesundheit abschwächt. Eine aktuelle Studie könnte diese Annahme nun widerlegen und hat gezeigt, dass der positive Einfluss von Sport doch nicht so groß ist wie bisher angenommen. 
Annette Immel-Sehr
23.02.2021  12:30 Uhr

Eine große neue Studie zeigt, dass das kardiovaskuläre Risiko von übergewichtigen Freizeitsportlern dennoch deutlich höher bleibt als das von unsportlichen Normalgewichtigen, berichtet das Wissensportal »Kardiologie.org«. Forscher der Universität Madrid hatten Daten von fast 530.000 Spaniern ausgewertet und dabei BMI, körperliche Aktivität und kardiovaskuläre Gesundheit erfasst. 24 Prozent der Personen waren regelmäßig aktiv, definiert als das von der WHO empfohlene Minimum von wöchentlich mindestens 150 Minuten mäßiger oder 75 Minuten starker Aktivität. 12 Prozent bewegten sich zwar weniger, waren aber immerhin mehrmals pro Woche körperlich aktiv. Die meisten Personen waren gar nicht aktiv (64 Prozent).

In allen BMI-Gruppen ging körperliche Aktivität – egal in welchem Umfang – mit einem geringeren Risiko für Diabetes, Bluthochdruck oder hohe Cholesterinwerte einher. Je mehr Aktivität, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit für eine der Erkrankungen.

Dennoch wiesen Übergewichtige unabhängig von ihrem Aktivitätsniveau ein höheres kardiovaskuläres Risiko auf als inaktive Normalgewichtige. So hatten aktive Übergewichtige im Vergleich rund doppelt so häufig hohe Cholesterinwerte, viermal häufiger Diabetes und fünfmal häufiger Bluthochdruck.

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