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Begleitinfekte als Hinweis

Konjunktivitis – bakteriell oder viral?

Eine Bindehautentzündung wird häufig durch Viren ausgelöst, aber auch Bakterien kommen als Verursacher in Betracht. Anhand der Beschwerden ist das oft schwer zu unterscheiden. Mit einer Metaanalyse haben Mediziner nun Symptomkombinationen identifiziert, die darüber guten Aufschluss geben.
Barbara Döring
16.12.2022  09:00 Uhr

Oft werden bei einer Bindehautentzündung antibiotische Salben oder Tropfen verordnet, obwohl in den meisten Fällen Viren die Ursache sind, gegen die Antibiotika nicht wirken. Zwar treten Symptome wie eitriger Ausfluss, verklebte Augenlider und beidseitige Beschwerden bei einer bakteriellen Infektion häufiger auf, sie sind bei viraler Genese aber ebenfalls nicht selten. Um den Einsatz der Medikamente sicherer zu machen und Resistenzbildungen zu verhindern, haben Notfallmediziner von der Universität Chicago die Wahrscheinlichkeit berechnet, mit der bei bestimmten Symptomkombinationen eine Konjunktivitis viralen oder bakteriellen Ursprungs ist.

Demnach geben Begleitinfekte einen guten zusätzlichen Hinweis. So deutet eine gleichzeitige Otitis media eher auf eine bakterielle Konjunktivitis hin, bei einer begleitenden Pharyngitis sind Viren als Auslöser wahrscheinlicher. Auch geschwollene Lymphknoten vor den Ohren lassen eher auf eine virale Genese schließen.

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