Kraftvolles Immunsystem durch Muttermilch |
Muttermilch ist für die Ernährung des Babys und dessen gesundheitliche Entwicklung nicht zu überbieten. / Foto: Adobe Stock/Alik Mulikov
»Alarmine sind das Gold der Muttermilch. Diese Proteine vermeiden Störungen der Darmbesiedlung, die gefährliche Blutvergiftungen und Darmentzündungen nach sich ziehen können«, berichtet Professor Dr. Dorothee Viemann, Teamleiterin des Exzellenzclusters RESIST mit Sitz an der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach der Geburt reift das Immunsystem des Darms über Interaktionen mit Bakterien aus der Umwelt heran. Alarmine steuern diesen Anpassungsprozess.
Die Forschungen ergaben, dass die Alarmine aus der Muttermilch stammen, aber auch im Darm des Kindes entstehen. Dafür sorgen unter anderem die Wehen: So haben Säuglinge, die per geplantem Kaiserschnitt geboren wurden, weniger Alarmine als vaginal Geborene. Frühgeborene können weniger Alarmine bilden als Reifgeborene. »Wenn Neugeborene zu wenig Alarmine produzieren beziehungsweise über die Muttermilch bekommen, könnte eine Nahrungsergänzung mit diesen Proteinen die Entwicklung von Neugeborenen unterstützen. Sie könnte auch zahlreiche langfristige Erkrankungen verhindern, die mit einer Störung der Darmbesiedlung zusammenhängen, zum Beispiel chronische Darmentzündungen und Adipositas«, so Viemann. Ihre Aussagen basieren unter anderem darauf, dass die einmalige Gabe von Alarminen bei Mäusen vor schlechter Darmbesiedlung und damit assoziierten Erkrankungen schützen konnte.