Krümmung erschwert Atmung |
Ist die Nasenatmung dauerhaft behindert, muss eine gekrümmte Nasenscheidewand meist operativ begradigt werden. / Foto: Adobe Stock/vladimirfloyd
Die Nasenscheidewand (Nasenseptum) liegt in der Mitte der Nase und teilt diese in zwei etwa gleich große Nasenhaupthöhlen. Ihr vorderer Anteil besteht aus Knorpel, der der äußeren Nase Form und Stabilität verleiht. Der hintere Anteil ist verknöchert und wird vom Pflugscharbein sowie dem Siebbein des Gesichtsschädels gebildet.
Während des Wachstums verläuft die Entwicklung des knorpeligen und des knöchernen Anteils unterschiedlich. Beide wachsen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, zu anderen Zeiten und in unterschiedlichem Ausmaß. Das hat Auswirkungen auf die Form. Schätzungen zufolge weisen 80 Prozent der Menschen am Wachstumsende eine leichte Biegung der Nasenscheidewand auf. Diese verläuft meist S- oder C-förmig und bereitet in der Regel keine Beschwerden. Problematisch wird es erst, wenn es zu starken Verbiegungen oder Verschiebungen mit deutlicher Abweichung von der natürlichen Form kommt. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Nasenseptumdeviation, einer Nasenscheidewandverkrümmung. Neben Wachstumsunterschieden können diese auch das Resultat von Verletzungen wie einem Nasenbeinbruch sein. Oft ist die Krümmung dann sehr unregelmäßig oder verwinkelt.
Je nach Lage und Stärke der Nasenscheidewandverkrümmung, kann diese von außen sichtbar sein, die Stabilität der Nase beeinträchtigen und deutliche Beschwerden bereiten. Diese sind umso häufiger, je weiter vorne sich die Krümmung befindet. Auch eine Vergrößerung der Nasenmuscheln, eine Beteiligung der Naseneingänge, eine schiefe Nase oder eine nach unten gerichtete Nasenspitze erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden.
An erster Stelle stehen Probleme beim Atmen. Sie entstehen zum einen durch die Verkrümmung, die eine oder, bei ungünstigem Verlauf, beide Nasenhaupthöhlen verengt. Zusätzlich leiden viele Betroffene unter einer dauerhaften Schwellung und Polypen der Nasenschleimhaut. Alle Faktoren zusammen bewirken, dass der Widerstand bei der Nasenatmung steigt. Die Betroffenen haben nicht nur das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen, es strömt auch tatsächlich weniger Luft in die Atemwege. Automatisch setzt nun die Mundatmung ein, die entweder unterstützend arbeitet oder die Nasenatmung vollständig ersetzt.