Lasertherapie bei Grünem Star |
Mithilfe der Tonometrie lässt sich der Augeninnendruck messen. Ist dieser erhöht, kann das auf einen Grünen Star hindeuten. / Foto: Adobe Stock/eyeadobestock
Der Grüne Star zählt zu den häufigsten Erblindungsursachen in der westlichen Welt. Nach Angaben der DOG sind in Deutschland etwa eine Million Menschen betroffen. Bei der häufigsten Form des Grünen Stars, dem primären Offenwinkelglaukom, ist der Augeninnendruck, der durch den Abfluss des Augeninnenwassers im sogenannten Trabekelwerk des Auges reguliert wird, erhöht. Die Folge: Die Nervenfasern des Sehnervs sterben langsam ab, was im schlimmsten Fall zur Erblindung führt.
Bisher werden in der Glaukom-Therapie meistens verschiedene Wirkstoffe in Form von Augentropfen eingesetzt. Doch auch Lasermethoden können einen wirkungsvolle Alternative sein. Bei der sogenannten selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) werden Zellen des Trabekelwerks mit Laserlichtimpulsen bestrahlt. Eine neue Studie, die im Fachjournal Lancet veröffentlicht wurde, hat das Lasern direkt mit der üblichen Tropfentherapie verglichen. Mit den Lasern konnte bei fast drei Viertel der Patienten der Augeninnendruck mindestens drei Jahre lang erfolgreich gesenkt werden. DOG-Expertin und Oberärztin für Glaukomerkrankungen Verena Prokosch-Willing sieht das Lasern vor allem für Patienten, die der täglichen Anwendung von Augentropfen nicht nachkommen, als Therapie-Alternative. Die SLT sei wirksam und sicher, zudem kostengünstig und mit einer guten Lebensqualität verbunden.
Der Wirkmechanismus der SLT sei bisher noch nicht vollständig geklärt. »Es wird aber vermutet, dass das Auge auf die Laserimpulse mit einer Art Selbstheilungsprozess reagiert und die Zellen erneuert«, so Prokosch-Willing. Auf diese Weise, so die Annahme, reinige das körpereigene Immunsystem das Trabekelwerk und beseitigt auch die Abflussstörung – mit dem Ergebnis, dass der Augeninnendruck sinkt.