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OTC-Beratungscheck

Levocetirizin

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Levocetirizin
Caroline Wendt
11.05.2022  09:00 Uhr

Arzneistoffgruppe

H1-Antihistaminikum

Präparate

zum Beispiel: Xusal®, Levocetirizin-ratiopharm®, Levoceti-AbZ

Indikation

allergische Rhinitis (einschließlich persistierender allergischer Rhinitis) und Urtikaria

Dosierung/Anwendung

  • Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren: einmal täglich 5 mg
  • zu oder unabhängig von den Mahlzeiten
  • bei Abklingen der Symptome kann die Einnahme abgebrochen und wiederaufgenommen werden, sobald die Symptome wieder auftreten
  • bei chronischen Beschwerden (mehr als vier Tage pro Woche oder mehr als vier Wochen pro Jahr) kontinuierliche Therapie möglich

Kontraindikation/Warnhinweis

  • bei Patienten mit mäßig bis schwerer eingeschränkter Nierenfunktion: individuelle Dosisanpassung; keine Anwendung bei Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min
  • Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme mit Alkohol
  • Vorsicht bei Patienten mit Risikofaktoren für ein Harnverhalten (zum Beispiel bei Rückenmarksverletzung, Prostatahyperplasie)
  • Vorsicht bei Patienten mit Epilepsie oder Krampfrisiko
  • drei Tage vor einem Allergie-Hauttest Levocetirizin absetzen
  • nach Absetzen von Levocetirizin kann Pruritus auftreten, Symptome können spontan verschwinden oder eine Wiederaufnahme der Behandlung erfordern
  • für Kinder unter sechs Jahren keine geeignete Dosisanpassung möglich; pädiatrische Darreichungsform wählen

Nebenwirkungen

häufig oder sehr häufig:

  • Erwachsene und Jugendlich ab zwölf Jahren: Kopfschmerzen, Somnolenz, Mundtrockenheit, Müdigkeit
  • Kinder zwischen sechs und elf Jahren: Kopfschmerzen, Somnolenz

Wechselwirkungen

Mit Levocetirizin wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt. Studien mit dem Razemat Cetirizin ergaben:

  • Theophyllin kann die Cetirizinclearance verringern
  • Ritonavir steigert die Cetirizinexposition um etwa 40 Prozent, die Verfügbarkeit von Ritonavir nimmt leicht ab (-11 Prozent)

Schwangerschaft/Stillzeit

Zur Anwendung in Schwangerschaft liegen bisher keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung, eine Anwendung von Levocitirizin kann falls notwendig während der Schwangerschaft erwogen werden.

Es ist wahrscheinlich, dass Levocetirizin wie das Racemat Cetirizin in die Muttermilch übergeht. Bei gestillten Kindern können Nebenwirkungen auftreten, vorsichtig verwenden.

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