Levonorgestrel |
Seit 2015 ist die »Pille danach« auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Die Betroffenen sind ausführlich zu beraten. / Foto: Getty Images/PhotoAlto/Frederic Cirou
Notfallkontrazeptivum
Zum Beispiel: Pidana, Levonorgestrel Stada® 1,5 mg, Levonoraristo® 1,5 mg
Zur Notfallverhütung innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder im Fall des Versagens einer Kontrazeptionsmethode
Nur bei Frauen im gebärfähigen Alter.
Die Abgabe an Mädchen unter 14 Jahren wird ohne Einverständnis eines Erziehungsberechtigten nicht empfohlen. Sie sollten an einen Arzt verwiesen werden.
Nicht zur regelmäßigen Empfängnisverhütung.
Sehr häufig treten nach der Einnahme Kopfschmerzen, Müdigkeit sowie Übelkeit und Unterbauchschmerzen auf. Häufig kommt es dabei zu Erbrechen.
Nach der Einnahme kann der Menstruationszyklus gestört sein oder Zwischenblutungen auftreten. Bei den meisten Frauen setzt jedoch die nächste Regelblutung innerhalb von sieben Tagen zum erwarteten Termin ein.
Die gleichzeitige Einnahme von Enzyminduktoren (hauptsächlich CYP3A4-Induktoren) können den Abbau von Levonorgestrel beschleunigen und so dessen Wirksamkeit verhindern. Beispiele hierfür sind Phenytoin, Carbamazepin, pflanzliche Arzneimittel mit Johanniskraut, Rifampicin, Ritonavir, Rifabutin und Griseofulvin. Frauen, die innerhalb der vergangenen vier Wochen enzyminduzierende Arzneimittel eingenommen haben, empfehlen die Hersteller deshalb, eine nicht-hormonelle Notfallkontrazeption in Erwägung zu ziehen. Ist dies nicht möglich, kann die Einnahme einer doppelten Dosis Levonorgestrel eine Alternative sein. Die Hersteller betonen jedoch, dass diese Alternative bisher nicht untersucht worden ist.
Levonorgestrel-haltige Arzneimittel können die Toxizität von Ciclosporin erhöhen.
Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Notfallkontrazeptiva wie Ulipristalacetat wird nicht empfohlen.
Darf bei bestehender Schwangerschaft beziehungsweise Verdacht darauf nicht angewendet werden. Levonorgestrel tritt in die Muttermilch über. Hersteller empfehlen deshalb, die Tablette unmittelbar nach dem Stillen einzunehmen und mindestens acht Stunden danach nicht zu stillen.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.