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Starke Belastung

Lipödem – eine schmerzhafte Störung

Gut beraten lassen

Nach der Operation ist es notwendig, die angepasste Kompressionskleidung für mehrere Wochen dauerhaft zu tragen. Zusätzlich erhalten die Patienten in kurzen Abständen eine Lymphdrainage. Beides kann postoperative Beschwerden lindern, dennoch gelten Schwellungen nach der Operation als normal. Sie sollten sich innerhalb von drei Monaten zurückbilden. Leichte Bewegung kann hier unterstützend wirken und beugt gleichzeitig einer Thrombose vor. Auf Sport sollte in den ersten Wochen nach dem Eingriff jedoch verzichtet werden. Beachten müssen Patienten zudem, dass der Energiebedarf durch das Entfernen der Fettzellen sinkt und die Ernährung dementsprechend angepasst werden muss.

Wie jeder chirurgische Eingriff birgt auch die Liposuktion in Einzelfällen Komplikationen. Dazu gehören Infektionen, Wundheilungsstörungen, Taubheitsgefühl, überschießende Narbenbildung, Thrombose oder Embolie sowie die Notwendigkeit von Folgeoperationen. Die DGPRÄC rät, bei der Auswahl eines geeigneten Operateurs kritisch zu sein. Geeignet seien Fachärzte für plastische und ästhetische Chirurgie mit einer langjährigen Weiterbildung und Erfahrung in der Lipödem-Chirurgie.

Eine Kostenfrage

Seit Januar 2020 wird die Liposuktion bei einem Lipödem in Stadium drei von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, wenn der Body-Mass-Index (BMI) der Betroffenen unter 35 liegt und in den letzten sechs Monaten die Beschwerden mit einer konservativen Therapie nicht gelindert werden konnten. Bei einem BMI über 35 sollte zusätzlich zur Liposuktion eine Behandlung der Adipositas stattfinden. Ist der BMI größer oder gleich 40, zahlt die Krankenkasse die Liposuktion weiterhin nicht, da zunächst die Adipositas behandelt werden sollte. Derzeit gilt diese Regelung bis Ende 2024. Parallel läuft eine Erprobungsstudie, die klären soll, welchen Nutzen die Liposuktion im Vergleich zur konservativen Therapie in allen drei Krankheitsstadien hat.

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