Männergesundheit auf dem Prüfstand |
Untersuchungen zeigen: Wenn Männer zum Arzt gehen, sprechen sie nur körperliche Symptome an. Stress, Konzentrationsstörungen oder Schlafprobleme werden nicht thematisiert. / Foto: Shutterstock/Alexander Raths
Männer achten weniger auf einen gesunden Lebensstil. Das liege nicht nur an der Lust zum Risiko, heißt es bei der Stiftung Männergesundheit. »Männer sind weniger achtsam mit sich und nehmen ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahr«, erklärt Olaf Theuerkauf vom Vorstand der Stiftung. Männer würden in Sachen Gesundheit eher eine Vogel-Strauß-Politik betreiben: »Sie bagatellisieren das Thema, bis sie einen Schuss vor den Bug erhalten.« Das heißt so viel wie: Erst wenn der Herzinfarkt da ist, ist Mann bereit, den ungesunden Lebensstil umzukrempeln. Und der an sich gesunde Sport werde eher als Wettbewerb mit Leistungsdruck denn als Gesundheitsfaktor gesehen. »Für Männer steht Leistung sehr weit oben auf der Prioritätenliste«, meint Theuerkauf.
Dabei beachteten Männer oft zu wenig ihre körperliche und psychische Verletzlichkeit, die nicht geringer sei als bei Frauen. Männer würden sie sich selbst oft nicht zugestehen. Der Gang zum Arzt werde als Eingeständnis von Schwäche gewertet. Ernste körperliche oder seelische Erkrankungen würden daher häufig erst spät, nicht selten zu spät, festgestellt, fasst die Stiftung Männergesundheit zusammen.
Laut Theuerkauf spielt Gesundheit bei vielen Männern im Austausch mit Freunden eine eher untergeordnete Rolle. »In Männerfreundschaften redet man über alles, nur nicht über sich selbst.« Da werden eher Autos, Sport, Politik und Beruf zu Themen gemacht. Ganz anders beim weiblichen Geschlecht: Frauen tauschen sich mit Freundinnen über gesundheitliche Beschwerden aus und können so im Krankheitsfalle von einem starken sozialen Netz und Unterstützung profitieren. Der Mann agiert eher nach dem Prinzip Verdrängung, hält sich weitaus weniger an Gesundheitsratschläge und sucht zurückhaltender nach medizinischer Hilfe.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.