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Zöliakie

Meilenstein in der Therapie

Eine neuartige Substanz weckt Hoffnung, Zöliakie zukünftig medikamentös behandeln zu können. Bislang ist die streng glutenfreie Diät die einzige Therapieoption.
Annette Immel-Sehr
28.07.2021  14:00 Uhr

Im Rahmen einer klinischen Studie haben Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz mit Kollegen aus anderen Ländern gezeigt, dass der Transglutaminase-Hemmer ZED1227 eine stark schützende Wirkung auf die Dünndarmschleimhaut bei Zöliakie-Patienten hat. Das Enzym Transglutaminase (TG2), das im gesamten Darm vorkommt, spielt eine wichtige Rolle im Krankheitsgeschehen der Zöliakie. Werden Bruchstücke von Gluten aus der Nahrung über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen, reagieren sie mit TG2. Dabei werden die Glutenbruchstücke deamidiert, was deren entzündungsfördernde Wirkung potenziert.

ZED1227 wurde entwickelt, um die überschießende Aktivität des Enzyms TG2 in der Dünndarmschleimhaut zu hemmen und so die durch Gluten herbeigeführte Entzündung zu unterbinden. »Mit dem Transglutaminase-Hemmer ZED1227 wird Zöliakie-Betroffenen zukünftig eine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit unterstützend zur glutenfreien Diät zur Verfügung stehen, die ihnen zusätzlich einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit und Lebensqualität ermöglicht«, formuliert der Mainzer Studienleiter Professor Dr. Dr. Detlef Schuppan.

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