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Tabletten bringen nichts

Migräneprophylaxe bei Kindern

Medikamente sind in der Migräneprophylaxe bei Kindern nicht wirksamer als Placebo. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Hochschule Coburg.
Annette Immel-Sehr
10.03.2020  16:30 Uhr

 Ein Forscherteam untersuchte in einer Netzwerk-Metanalyse 23 Studien mit mehr als 2200 Patienten. »Insgesamt sind alle Medikamente, die bei der Migräneprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, von zweifelhaftem Nutzen. Lediglich zwei Präparate waren über die ersten vier Monate einer reinen Placebotherapie statistisch überlegen. Bei einem längeren Beobachtungszeitraum verschwanden auch diese Effekte«, berichtet Professor Dr. Karin Meißner aus dem Forscherteam. »Die beste Migräneprophylaxe besteht nach wie vor in gesundheitsfördernden Maßnahmen, wie Ernährung, Bewegung und Entspannung«, kommentiert Professor Dr. Boris Zernikow von der Universität Witten/Herdecke die Ergebnisse in einem Editorial. Außerdem seien ausreichend Schlaf und ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper der Schlüssel, um Beschwerden zu lindern. 

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