Mit Alzheimer-Erkrankten sicher zu Hause wohnen |
Katja Egermeier/AFI |
21.10.2021 11:00 Uhr |
Alzheimer-Erkrankte zu Hause zu pflegen ist eine Herausforderung. Doch es gibt Möglichkeiten, ihnen das Leben in den eigenen vier Wänden zu sicherer zu machen. / Foto: Adobe Stock/Ocskay Bence
Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Stolperfallen wie hohe Teppiche oder Elektrokabel auf dem Boden sollten vermieden werden. Die Sicherheit auf Treppen könne durch Markierungen der Treppenstufen mit breitem gelbem Klebeband oder der Montage eines zusätzlichen Handlaufs erhöht werden, so die Initiative. Menschen mit Alzheimer sollten in ihrem Zuhause dennoch genügend Raum für Bewegung haben.
Entsprechende Kosten für sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen können von der Pflegeversicherung bezuschusst werden. Hierfür muss ein Pflegegrad vorliegen. Pro Maßnahme stehen dann bis zu 4000 Euro zur Verfügung.
Eine häufig auftretende Verhaltensweise bei Menschen mit Alzheimer sei zudem das Weg- beziehungsweise Hinlaufen. Es sei jedoch gefährlich für den oder die Betroffene, da der Orientierungssinn bereits früh gestört ist. Hier rät die Alzheimer Forschung Initiative zu kindersicheren Türgriffen und Alarmmatten vor den Türen. Ein weiterer Trick: Die Tür verbergen – zum Beispiel mit dem Bild eines Bücherregals. Es solle aber stets darauf geachtet werden, dass sich der Patient oder die Patientin nicht eingesperrt fühlt.
In der Toilette und im Badezimmer verhinderten Gummimatten oder rutschfeste Streifen am Dusch- oder Wannenboden Stürze genauso wie Haltegriffe an der Wand. Ein Stuhl oder Hocker in der Dusche sorge für zusätzliche Sicherheit. Um Verbrühungen zu verhindern, empfehle sich das Markieren der Wasserhähne: Rot für heiß, Blau für kalt – und die Heißwassertemperatur auf unter 45 Grad herunter zu regeln. Ein erhöhter Sitz könne zudem den Toilettengang erleichtern.
Für die Küche gelte: Messer, Scheren und andere Utensilien, die gefährlich werden könnten, sollten weggeschlossen werden. Topf- und Pfannengriffe könnten bei Nutzung zur Rückseite des Herdes gedreht werden. Ein Brandmelder und ein Feuerlöscher sorgten für zusätzlichen Schutz.
Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit stellt die AFI auf Ihrer Webseite www.alzheimer-forschung.de zur Verfügung. Dort kann unter www.alzheimer-forschung.de/leben-mit-alzheimer auch der kostenlose Ratgeber »Leben mit der Diagnose Alzheimer« bestellt werden. Der Bezug ist auch über Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0 möglich.