Mit Botox und Fillern gegen die Zeit |
Faltenfrei durchs Alter – diesen Wunsch hegen keineswegs nur Frauen. / Foto: Getty Images/ljubaphoto
Für fast jede Faltenart gibt es heute eine passende Behandlung. Die Lachfalten um die Augen, die Denkerfalten auf der Stirn oder die steile Zornesfalte zwischen den Augenbrauen gehören zu den sogenannten mimischen Falten. Als Folge der aktiven Muskelbewegungen im Gesicht sind sie ideale Angriffspunkte für eine Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A – besser bekannt als Botox. Wird es in die Muskulatur injiziert, hemmt es die Übertragung der Nervenimpulse auf den Muskel. Die Entspannung des Muskels mildert zugleich die Falte oder beseitigt sie sogar ganz. Einen ersten Effekt sieht man etwa 48 bis 72 Stunden nach der Injektion. Die vollständige Wirkung tritt nach fünf bis zehn Tagen ein und hält zwischen drei und sechs Monate an. Bei kontinuierlicher Anwendung kann sich die Wirkdauer auf bis zu neun Monate verlängern.
Stellt der Behandler die Indikation exakt fest, wählt die richtige Dosis und beachtet Kontraindikationen wie zum Beispiel Unverträglichkeiten gegen das Präparat, Blutungskrankheiten oder Schwangerschaft, sind die Nebenwirkungen einer Botulinumbehandlung in der Regel leicht und nur vorübergehend. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Schmerzen an der Einstichstelle, Rötungen und kleine Blutungen. Medikamente mit gerinnungshemmender Wirkung einschließlich hoch dosierter pflanzlicher Präparate erhöhen das Blutungsrisiko. Bei Injektionen im oberen Gesichtsdrittel können Kopfschmerzen auftreten, wenn die Knochenhaut gereizt wird und zu große Injektionsvolumina zum Einsatz kommen. Auch Beschwerden wie das Gefühl einer Lidschwere, -schlaffheit oder Druck auf die Lieder werden in seltenen Fällen beschrieben. Hängende Augenlider hingegen entstehen, wenn die Injektion in falsche Muskelstränge erfolgt oder überdosiert wird. Dasselbe gilt für eine unnatürlich starre Mimik.
Die sogenannten Schwerkraft-Falten entstehen, wenn die Gewebefestigkeit nachlässt und Muskeln, Haut und Bindegewebe absacken. Das beste Beispiel für diese Faltenart ist die Nasolabialfalte zwischen Nase und Mundwinkel. Sie auszugleichen, gelingt mit Fillern besonders gut. Je nachdem, in welche Hautschicht die Füllsubstanz gespritzt wird, können mit Fillern aber auch Volumenverluste im Gesicht oder den Lippen ausgeglichen werden.
Mediziner teilen dermale Filler in zwei große Gruppen ein: permanente Filler und biologisch abbaubare, temporäre Filler. Aufgrund möglicher Langzeitnebenwirkungen werden permanente Filler heute in der Regel jedoch nicht mehr empfohlen.
Temporäre Filler bestehen aus verschiedenen Grundsubstanzen wie Hyaluronsäure, Alginaten, Polysacchariden, Kollagen, Poly-Milchsäure oder Hydroxylapatit. Letztere gelten mitunter als semipermanent, da sie eine längere Halbwertszeit haben.
Am häufigsten kommen Filler aus Hyaluronsäure zum Einsatz. Als natürlicher Bestandteil der Dermis und Epidermis hat sie jedoch nur eine Halbwertszeit von zwölf Stunden. Für den kosmetischen Einsatz wird sie mithilfe von Quervernetzungen stabilisiert, womit die Haltbarkeit auf bis zu zwölf Monate verlängert werden kann. Nebenwirkungen sind bei sachgerechter Anwendung in der Regel kurzzeitig und beschränken sich auf Schmerzen, Rötungen und Ödeme. Einige Hersteller bieten Filler mit Lidocain an.