Mit Prä- und Probiotika gegen Depressionen? |
Es werden noch weitergehende Untersuchungen zur prä- und probiotischen Therapie von Depressionen notwendig sein, ein starkes Indiz für die Wirksamkeit der Pro- und Präbiotika-Gabe ist die jetzige Datenlage aber jetzt schon. / Foto: Adobe Stock/Rawpixel Ltd.
Zwischen 2003 und 2019 fanden die Forscher sieben Studien, die den Nutzen von Prä- und Probiotika bei Erwachsenen mit Depressionen und Angststörungen untersucht hatten. Darin wurden insgesamt zwölf probiotische Bakterienstämme verwendet, hauptsächlich jedoch Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus casei und Bifidobacterium bifidium.
Obwohl sich die Studien in ihrer Durchführung deutlich voneinander unterschieden, kamen alle zu dem Schluss, dass Probiotika allein oder in Kombination mit Präbiotika mit einem messbaren Rückgang von Depressionen einhergingen. Den Ergebnissen nach waren von den zwölf verschiedenen Probiotika elf potenziell nützlich. Der Effekt auf Angststörungen blieb dagegen unklar.
Da alle betrachteten Studien von relativ kurzer Dauer waren und nur mit wenigen Teilnehmern durchgeführt worden waren, sind eindeutige Schlussfolgerungen noch nicht möglich. Die Forscher halten es aber für sinnvoll, weitere Untersuchungen zur prä- und probiotischen Therapie von Depressionen durchzuführen.
Menschen mit Depressionen und Angststörungen haben häufig noch andere Erkrankungen, wie etwa eine beeinträchtigte Insulinproduktion und ein Reizdarmsyndrom. Die Forscher weisen deshalb darauf hin, dass Prä- und Probiotika auf zweierlei Weise wirken könnten: Sie könnten sich direkt auf eine Depression auswirken oder indirekt durch die Linderung einer zusätzlichen Erkrankung.
Lebensmittel und Präparate, die nützliche Bakterien enthalten, die den Darm besiedeln können, werden als Probiotika bezeichnet. Präbiotika sind dagegen Stoffe, durch die solche Bakterien besser gedeihen.