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Chemotherapie

Mittel gegen resistente Tumorzellen

Neue Substanzen könnten dafür sorgen, dass resistente Tumorzellen wieder auf eine Chemotherapie ansprechen. Die Wirkstoffe hemmen das Transportprotein multi-drug resistant protein 4 (MRP4).
Annette Immel-Sehr
08.04.2021  13:00 Uhr

Neue Substanzen könnten dafür sorgen, dass resistente Tumorzellen wieder auf eine Chemotherapie ansprechen. Sie wurden von Forschern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Greifswald entwickelt. »Zytostatika haben nach wie vor einen großen Stellenwert, weil sie generalisiert wirken, also bei verschiedenen Krebsarten«, sagt der Pharmazeut Professor Dr. Andreas Hilgeroth von der MLU. Allerdings gibt es Tumoren, die gegen eine Chemotherapie resistent sind. Sie besitzen bestimmte Proteine, die die Wirkstoffe wieder aus der Krebszelle heraustransportieren. Die neu entwickelten Wirkstoffe hemmen eines dieser Transportproteine: das multi-drug resistant protein 4 (MRP4). MRP4 transportiert zudem körpereigene Botenstoffe, die zur Entstehung der Krebsart beitragen, in die Zelle hinein. Die neuen Hemmstoffe wirken somit auf zweierlei Weise: Sie verhindern den Transport krebsfördernder Botenstoffe und ermöglichen die Wirkung von Zytostatika. Sie könnten demnach für Patienten von Nutzen sein, die Tumoren mit dem Transportprotein MRP4 haben. »Besonders eine der Substanzen zeigte vielversprechende Ergebnisse«, ergänzt Professor Dr. Christoph Ritter vom Institut für Pharmazie der Universität Greifswald. Die Wirksamkeit muss nun in weiteren präklinischen Tests bestätigt werden.

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