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Lösung in Arbeit

Nachweis der Booster-Impfung bald einfacher?

Apothekenteams müssen immer häufiger mit Kunden diskutieren, wenn es um den digitalen Nachweis der Booster-Impfung geht. Das liegt aber nicht an den Apotheken, sondern an der Technik im Hintergrund, stellt der Deutsche Apothekerverband (DAV) klar. Nach einer technischen Lösung für das Problem wird gesucht.
PZ
13.01.2022  09:30 Uhr

Mit Omikron hat die Coronavirus-Pandemie ein neues Level erreicht. Bundesweit steigen die Infektionszahlen im Rekordtempo. Dennoch liegt das öffentliche Leben nicht lahm. Vieles ist möglich, vorausgesetzt der Impfstatus ist vollständig. Wer bereits einen Booster hat, ist sogar von der Testpflicht im Rahmen der 2G-Plus-Vorgaben befreit.

Nicht immer allerdings bilden die CovPass- und Corona-Warn-App auch den korrekten Impfschutz ab. Das bekommen derzeit Genesene mit Booster und Janssen-Geimpfte mit einer Auffrischung recht deutlich zu spüren. Sie haben gemäß der offiziellen Empfehlung nur insgesamt zwei Impfungen bekommen. Damit allerdings weisen die Apps diese Personen lediglich als grundimmunisiert aus. Der Booster ist über das Impfzertifikat damit nicht so einfach zu erkennen.

Falsche Vorstellungen

Nicht selten führt dieser Umstand auch in den Apotheken zu Problemen. Der Unmut der Patienten sei häufig groß, sagte DAV-Chef Thomas Dittrich. »Das ist zwar verständlich, liegt aber in aller Regel nicht in der Verantwortung der Apothekenteams.« Tatsächlich liegt die Schwachstelle vielmehr in den gängigen Apps. Diese können schlichtweg nicht unterscheiden, ob die zweite Impfung ein Booster wie bei Genesenen oder Teil der Grundimmunisierung ist. Da die Impfzertifikate auch in Deutschland nach EU-Vorgaben gestrickt sind, braucht es aus Brüssel neue Regeln, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die hat die EU-Kommission Ende Dezember vorgelegt, nun muss das Bundesministerium für Gesundheit auf dieser Basis eine Lösung für Deutschland präsentieren.

Ab Februar sollen auch Apotheken die Booster-Zertifikate dann nach neuen Regeln ausstellen. Dafür sind Anpassungen im DAV-Portal notwendig, über das die Offizinen die Nachweise erzeugen können. »Wir arbeiten intensiv an einer technischen Lösung«, betonte Dittrich. Bis dahin allerdings bleibt es noch eine Weile kompliziert für die Betroffenen. Dittrich führt die Schwierigkeiten auch auf falsche Vorstellungen in der Öffentlichkeit zurück. So würden die Apps lediglich die Nummer der verabreichten Impfdosis ausweisen. »Weitere Zusatzvermerke wie Booster oder ähnliches sind nicht vorgesehen. Hier herrschen oft falsche Vorstellungen.«  Zudem sei zu beachten, dass eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion nicht als Impfzertifikat hinterlegt ist. Dafür gibt es vielmehr ein eigenes Covid-19-Genesenenzertifikat.

Zertifikate nicht löschen

Wer Schwierigkeiten mit seinem Impfzertifikat hat, sollte dieses unter keinen Umständen aus den Apps löschen, mahnt der DAV. Vielmehr sollten Betroffene alle Nachweise stets dabeihaben. Ab Februar werden sie dann aller Voraussicht nach neue Zertifikate bekommen, die von den Apps eindeutig als Booster erkannt werden können. Dafür wird dann wieder ein Besuch in der Apotheke erforderlich sein.

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