Närrische Tage trotz Diabetes |
Katja Egermeier |
15.02.2023 15:50 Uhr |
Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 dürfen grundsätzlich genauso feiern wie Stoffwechselgesunde. Ein paar Dinge gibt es dennoch zu beachten. / Foto: Getty Images/Animaflora
Menschen mit Diabetes müssten zwar auf ihre Ernährung achten, hochprozentige und kalorienreiche Genussmittel seien aber nicht grundsätzlich tabu – vorausgesetzt, der Umgang mit Alkohol geschieht verantwortungsbewusst. Wie die Diabetes-Hilfe erklärt, senken Getränke wie Wein, Schnaps oder Bier den Glukosespiegel. Normalerweise gebe die Leber permanent kleinste Mengen an Zucker in die Blutbahn, um Gehirn und Muskeln mit Energie zu versorgen. Diese Zuckerfreigabe werde durch Alkohol gehemmt.
»Bei Diabetespatientinnen und -patienten ist bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille die Zuckerfreisetzung aus der Leber gestört«, erklärt Professor Thomas Haak, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes-Zentrums Mergentheim. Insulin und orale Diabetesmedikamente aber auch körperliche Aktivität – beispielsweise durch viel Bewegung im Straßenkarneval – verstärkten diesen Effekt zusätzlich. In der Summe könne das schnell zu einer Unterzuckerung führen, so Haak.
Eine Unterzuckerung äußert sich häufig durch Schweißausbrüche, Schwächegefühl oder Verwirrung, Menschen mit Diabetes können dann wie beschwipst wirken. Solche Anzeichen könnten jedoch auch ausbleiben und die Unterzuckerung direkt in die Bewusstlosigkeit führen, warnt Haak. Sein Tipp daher: Um einer Unterzuckerung vorzubeugen sollte zu einem alkoholischen Getränk immer eine kleine kohlenhydratreiche Mahlzeit gegessen werden sowie zwischendurch der Glukosespiegel kontrolliert werden. Gegebenenfalls sollte die Insulindosis angepasst werden.
Phase 1 (erste Anzeichen)
Phase 2 (beginnender Zuckermangel im Gehirn)
Phase 3 (fortgeschrittener Zuckermangel im Gehirn)
Quelle: Deutsche Diabetes-Hilfe